Dortmund. Im Sommer 2019 gingen 200.000 Spieler im Ruhrgebiet auf die Jagd auf virtuellen Pokemon-Monster. Der Region brachte das Event gute Einnahmen.

Sie kamen Anfang Juli und als sie nach vier Tagen wieder gingen, hatten sie 49 Millionen Euro in der Region gelassen. Rund 200.000 Spielerinnen und Spiele machten beim „Pokemon Go“-Fest in und um den Westfalenpark Dortmund Jagd auf die kleinen virtuellen Monster. Allein der Stadt Dortmund bescherte das nach einer Untersuchung des Unternehmens Statista, dem weltweit führenden Anbieter für Markt- und Konsumentendaten, 38 Millionen Euro.

19 Millionen Euro blieben beim „Pokemon Go“-Fest allein in Dortmund

19 Millionen Euro davon ergeben die direkten Ausgaben der Besucher für Unterkunft und Verpflegung der Besucher. Dazu kamen die Betriebskosten von Niantic, dem Erfinder der „Pokemon Go“-Spiele. Acht Millionen Euro haben Unternehmen ausgegeben, die direkt mit der Veranstaltung in Verbindung standen, elf Millionen Euro kommen von deren Mitarbeitern. Und schließlich sind da auch noch elf Millionen Euro zusätzliche Steuern.

Tausende verteilten sich zur Pokemon-Suche im Westfalenpark  Foto: Ralf Rottmann/ Funke Foto Services
Tausende verteilten sich zur Pokemon-Suche im Westfalenpark Foto: Ralf Rottmann/ Funke Foto Services © Unbekannt | Unbekannt


Neben Dortmund profitierten aber auch die umliegenden Städte. Das liegt laut Statista zum einen daran, dass im Revier alles relativ nahe zusammenliegt, vor allem aber daran, dass durch die auf 7000 begrenzte Hotel-Betten-Kapazität in Dortmund viele Besucher zum Übernachten nach Bochum, Witten oder Essen ausgewichen sind.

Jeder Pokeman-Jäger ließ fast 300 Euro im Ruhrgebiet

Mehr als die Hälfte der Pokemon-Jäger waren, zwischen 36 und 45 Jahre alt, immerhin noch 21 Prozent zwischen 36 und 45 Jahren. Beide Gruppen sind, was die Werbung gerne kaufkräftig nennt. Das waren sie auch in diesem Fall. Im Durchschnitt gab ein Besucher insgesamt 294 Euro rund um die Veranstaltung aus.

Fast 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. Insgesamt waren Gäste aus 90 verschiedenen Ländern zu Gast im Revier. 38 Prozent der Besucher kamen aus dem europäischen Ausland, die meisten Besucher aus den Niederlanden, Großbritannien, Belgien und Frankreich kamen. Zehn Prozent der Besucher reisten aus dem nichteuropäischen Ausland an, vor allem aus den Vereinigten Staaten und Japan.

Dortmund kann sich auch 2020 ein Pokemon Go-Fest vorstellen

Vielen hat es offenbar gefallen. 40 Prozent der Besucher gaben an, dass sie voraussichtlich in den nächsten zwölf Monaten nach Dortmund zurückkehren werden. Die überwiegende Mehrheit der Besucher reagierte zudem positiv auf die Ruhrmetropole als Gastgeberstandort. „Das ‘Pokemon Go’-Fest hatte nicht nur einen beeindruckenden ökonomischen Einfluss, sondern trug auch in einem nicht zu unterschätzenden Maße zum positiven Image der Stadt sowie der gesamten Metropolregion Rhein-Ruhr bei”, zog Philip Marz, Leiter Pokemon Go Marketing EMEA bei Niantic, jetzt auch Bilanz.

Die Stadt Dortmund, so ist inoffiziell zu hören, will sich dann auch bemühen, 2020 wieder ein großes Pokemon-Fest in die Stadt zu holen. Angedacht ist das erste Wochenende im August. Veranstalter Niantic hat eine Wiederholung allerdings bisher nicht bestätigt.