Dortmund. 2000 Amazon-Beschäftigte auf der Dortmunder Westfalenhütte sind für Mittwoch zum Streik aufgerufen. Kommen jetzt die Pakete später?

Die "Amazon Prime Days" laufen – und die Mitarbeitenden streiken. Auch in Dortmund hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des  Logistikzentrums auf der Westfalenhütte aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Mit Beginn der Spätschicht um 13 Uhr startete vor dem Lager eine Streik-Kundgebung. Das riesige Amazon-Verteilzentrum mit 2000 Beschäftigten gibt es in Dortmund seit 2018.

Großes Amazon-Lager in Dortmund seit 2018

Dortmund ist das dritte der fünf NRW-Logistikzentren, das sich an den Streiks beteiligt. „Es ist ein großer Erfolg, dass wir die Beteiligung in NRW an den Streikaktionen auf den Standort in Dortmund ausweiten konnten. Das bestärkt uns in unseren Forderungen nach beiden Tarifverträgen“, erklärt Silke Zimmer von Verdi.

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Die Amazon-Prime-Days laufen zwei Tage lang noch bis Mittwochnacht. Wegen der vielen Angebote ist das Bestell-Aufkommen groß. Amazon erwartet laut dpa aber "keine Auswirkungen" auf die Kundschaft. Verdi-Gewerkschaftssekretär Streich sagte dagegen, im ebenfalls bestreikten Lager in Leipzig seien die Abläufe durchaus gestört. „Wir reißen schon ein ordentliches Loch rein“, sagte er. Ob durch den Streik die Bestellungen langsamer abgearbeitet und Pakete später geliefert werden ist kaum absehbar.

Verdi: Amazon soll Tarifvertrag anerkennen

Anlass für die Streiks ist die Verdi-Forderung, Amazon solle den Tarifvertrag des Einzelhandels anerkennen. Zwar hatte der Handelsriese den Mindestlohn schon früher angehoben – aber Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht. Dazu kommen laut Verdi längere Arbeitszeiten.

Daher bleibe das Einkommen der Amazon-Beschäftigten oft unter denen vergleichbarer Unternehmen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Amazon-Verdienst bei rund 2750 Euro brutto. (mit dpa)