Dortmund. Die Bürokratie treibt die Theaterleute in den Wahnsinn – deswegen haben sie jetzt eine kurze Filmsatire gedreht.
Schauspieldirektor Kay Voges hatte schon bei einem Pressegespräch angedeutet, dass ihn die Bürokratie beinahe in den Wahnsinn treibt.
Jeden Tag finde er Unmengen von Papieren auf seinem Schreibtisch, die er unterzeichnen müsse. Meistens Anträge auf Mittelfreigabe – selbst für Kleinigkeiten. Ob die Theaterleute nun ein Pfund Kaffee, einen Stapel Papier oder ein paar CD-Rohlinge brauchen: Sorgsam muss Voges begründen, warum er solcherlei Ansprüche stellt. Und im Zweifelsfall muss er einen dreifachen Preisvergleich nachweisen.
Sicherlich sind solche Vorgaben dort sinnvoll, wo Missbrauch von Mitteln verhindert werden soll. Aber die Verhältnismäßigkeit kann dabei ja nicht völlig über Bord geworfen werden. Bei der Investition einer Handvoll Euro gleich einen bürokratischen Reigen loszutreten, der mehr Stationen als eine Weltreise hat, klingt nach einem Schildbürgerstreich sondergleichen. Mal ganz abgesehen davon, dass ein solches Vorgehen im Grunde jedem Antragsteller kriminelle Energie unterstellt – berechnet eigentlich irgendjemand, wie viel teure Arbeitszeit bei der Bearbeitung solcher Unterlagen verstreicht?
Die eigentliche Aufgabe des Theaters ist es doch, Hort der Kreativen zu sein – und eben nicht der Papiertiger. Deswegen hat Voges jetzt auch den einzig richtigen Weg gewählt. Seine Schauspieler haben mit Daniel Hengst ein kurzes, sehr amüsantes Video gedreht: „Der Klöng ist kaputt -- Ein absurdes Lehrstück mit Texten aus der Wirklichkeit“ gibt es hier.