Dortmund.

Der Sänger Andreas Bourani gehört zu den Neuentdeckungen dieses Jahres. Am Samstag führte den charmanten Wuschelkopf seine erste Solo-Tour ins FZW.

15 Jahre ging es für den gebürtigen Augsburger im Musikgeschäft auf und ab, bis er in Berlin auf den Gitarristen Julius Hartog traf, „der ganz viel dafür verantwortlich ist, dass wir klingen, wie wir klingen.“ So stellte er ihn am Samstag vor, im Gespräch mit unserer Zeitung ging er dagegen auch noch weiter: „Ohne ihn wäre die Platte nicht so, wie sie jetzt ist. Ein magischer Moment, wenn man jemanden trifft, der dieselben Vorstellungen hat, die gleiche Musik hört, wo eine Energie entsteht.“

Darunter wird bei Musik gerne etwas verstanden, das aufpeitscht und mitreißt. Bourani und Hartog ist mit „Staub & Fantasie“ hingegen eine Platte gelungen, die das tägliche „Höher, Schneller, Weiter“ stoppt. Feine Pop-Songs, die Stimme als lautmalerisches Gestaltungsmittel wiederentdecken und mit Gitarren- oder Klaviermelodien eben Bouranis Stimme in den Vordergrund stellen. Die hat ihre Brüche, ist aber gerade deshalb dafür gemacht, die kritische Weltsicht der Texte mit der optimistischen Grundstimmung der Musik zu verbinden. „Ich hätte gern ein Paradies für uns“, singt er. Für seine Hörer schafft er damit eine Oase der Ruhe.

Sehr melodisch

Nicht für jeden muss Stimmung eben immer hochkochen: „Absolut empfehlenswert – sehr melodisch und die Texte regen zum Nachdenken an. Etwas für Jung und Alt“, loben Thomas und Claudia nach 85 Minuten. Auch Kevin und Dennis sind begeistert: „Die Texte, die er schreibt, sind sehr aussagekräftig – jedes Wort speziell gewählt. Die Beats dazu, eben das ganze Drum und Dran, die Truppe passt zusammen.“

Und ist obendrein auch für Überraschungen gut: das groovende „Rolling In The Deep“ (Adele) hätte wohl niemand als Coversong auf diesem Konzert erwartet, während Fan Nadine sich doch über Andreas Bouranis Ständchen freute, nachdem sie von ihren Freundinnen unfreiwillig als Geburtstagskind geoutet wurde.