Dortmund. Der Angeklagte im Prozess um den Anschlag auf die Mannschaft des BVB hat die Tat eingeräumt. Er habe aber niemanden töten wollen, beteuerte er.

Im Prozess um den Anschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund hat der Angeklagte Sergej W. die Tat gestanden. Er habe aber auf keinen Fall Menschen verletzen oder gar töten wollen, betonte der 28-Jährige am Montag vor dem Dortmunder Schwurgericht.

Damit bestätigte er die umfangreichen Ermittlungen des Bundeskriminalamtes, das nach dem Sprengstoffanschlag am 11. April eingeschaltet worden war, weil Sergej W. mit gefälschten Bekennerschreiben den Verdacht auf IS-Terroristen hatte lenken wollen.

Angeklagter entschuldigt sich

Der Angeklagte, der bisher geschwiegen hatte, begann sein Geständnis mit einer Entschuldigung. Er bedauere seine Tat zutiefst. Heute könne er sich auch nicht mehr erklären, warum er den Anschlag verübt habe. Damals habe er auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie spekuliert, um durch den Anschlag Geld zu verdienen. Er gab über seinen Verteidiger Heidenreich als Motiv an, dass seine Freundin sich von ihm getrennt habe und nach Australien gehen wolle. Deshalb habe er aus dem Leben scheiden und seiner Familie Geld hinterlassen wollen.

Er habe niemanden verletzen oder töten wollen: "Ich wollte nur einen schwerwiegenden Anschlag vortäuschen." Er habe den Sprengsatz deshalb so konstruiert, dass keine Personenschäden zu erwarten waren. Tatsächlich hatte die mit Nägeln gespickte Bombe den BVB-Spieler Marc Bartra verletzt, ein Polizist erlitt ein Knalltrauma.

Mit dem Geständnis kann das Schwurgericht die Beweisaufnahme jetzt deutlich straffen. Ob wirklich "Personenschäden" ausgeschlossen waren, werden Gutachten ergeben.