Dormund. Städte-Odyssee mit Herzinfarkt: Ein Notfallpatient (64) ist am Wochenende zwischen Dortmund und Lünen hin und her gefahren worden, weil in den Krankenhäusern kein Platz war. Die 226 Intensivbetten in Dortmund reichen nicht aus, wenn sich die Akutfälle häufen.

Zwei Stunden lang musste am Wochenende ein 64-jähriger Dortmund mit Herzinfarkt auf eine Behandlung warten. Weder in Dortmund noch in Lünen gab es Platz im Krankenhaus.

Vor allem ab Herbst, wenn sich die Akutfälle häufen, gibt es Engpässe in der notfallärztlichen Versorgung von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dann kann es passieren, dass die 226 Intensivbetten in Dortmund nicht ausreichen.

Sonntagnachmittag waren die beiden Krankenhäuser in Dortmund mit 24-stündig betriebenen Herzkatheter-Plätzen (Klinikum und St.-Johannes-Hospital) beim städtischen Rettungsdienst der Feuerwehr abgemeldet. Sie hatten keinen einzigen Beatmungsplatz frei.

Herz-Gerät am Marienhospital Lünen streikte

Der 64-Jährige hatte gegen 14 Uhr einen Infarkt erlitten und musste wiederbelebt werden. Die Retter fuhren ihn dann nach Lünen. Im dortigen Marienhospital streikte jedoch während der Herzkatheteruntersuchung das Gerät.

Zurück in Dortmund, griff das Johannes-Hospital zur Notmaßnahme. Die zwölf Beatmungsplätze waren immer noch besetzt, doch auf der Chirurgie konnte ein Patient verlegt werden, dem es wohl etwas besser ging als den Mitpatienten. Und dann endlich wurde dem 64-Jährigen in der Kardiologie der lebensrettende Stent gesetzt. Zwei Stunden und fünf Minuten nach seinem Infarkt.

Warnung vor Bettenabbau

"Sein Kreislauf ist stabil", sagte am Montag Chefarzt Prof. Hubertus Heuer. Der Kardiologie will dieses Beispiel mahnend mit in die baldige Konferenz zum Problem Notfallversorgung im Gesundheitsamt nehmen.

Dortmunds Ärzte warnen seit Langem die Landespolitik in Düsseldorf eindringlich vor dem geplanten Bettenabbau.