Dortmund.. Dumm gelaufen! Einen Tag, nachdem der bekennende BVB-Fan Marcus Kuno seine Tochter Kiara Santana genannt hat, wird bekannt, dass der Schütze des “Wunders von Dortmund“ offenbar zu Schalke 04 wechselt. Kuno will dennoch, dass sie ihren Namen behält und hat dafür auch einige Gründe.

BVB-Fan Marcus Kuno wollte seine Treue zum Verein demonstrieren - und nannte seine neugeborene Tochter Kiara Santana nach dem Torschützen beim "Wunder von Dortmund". Doch nun scheint ein Wechsel von Felipe Santana in trockenen Tüchern zu sein - ausgerechnet zum Erzrivalen FC Schalke 04.

"Das ist dumm gelaufen", sagt Kuno und grinst zerknirscht. "Ich hab gedacht: Das gibt's nicht!" Einen Tag vor der überraschenden Nachricht haben die Kunos den Namen offiziell eintragen lassen. Und eine Änderung ist nach deutschem Recht nur im Ausnahmefall erlaubt. Etwa, wenn ein Kind mit ausländischem Vornamen eingebürgert wird und einen deutschen Namen erhalten soll. Oder im Falle von Transsexualität, wenn der Betroffene einen Namen des anderen Geschlechts wählen darf.

Ein doppeltes Wunder von Dortmund

Eventuell könnte Kiara Santana später erklären, dass sie ohnehin nur "Kiara" genannt wird und unter ihrem exotischen zweiten Vornamen leidet. Die Entscheidung läge dann in der Hand der Namensänderungsbehörde, die in Dortmund beim Standesamt untergebracht ist. Und dort ist die Antwort eindeutig: "Das wird nicht möglich sein. Ein entsprechender Härtefall liegt hier nicht vor."

Markus Kuno sieht die Namenslage nach dem ersten Schock aber entspannt. "Für uns bleibt das doppelte Wunder von Dortmund - die Geburt unserer Tochter und der tolle Sieg des BVB". Ein Wunder auch deswegen, weil die Kunos zuvor einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben: Ihre ersten Kinder Finja Sofie und Finya Marie, Zwillingstöchter, kamen schon in der 25. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Eine Frühgeburt - die Kinder starben kurz darauf.

Bei Kiara Santana verlief die Geburt zum Glück ohne Komplikationen. Dabei machte die Kleine ihrem Namensgeber alle Ehre: Zwischen dem Platzen der Fruchtblase und dem Moment, in dem sie das Licht der Welt erblickte, lagen genau 92 Minuten - Fußballspielzeit.

"Der Ruhrpott muss zusammen halten"

Wenn die Kleine ihrem Vater nachschlägt und ebenfalls Fußballfan wird, könnte ihr Name unter BVB-Fans für Verwunderung sorgen. Kuno will ihr aber seine persönliche Einstellung mitgeben: "Ich bin Kind des Ruhrgebiets, feinde hier niemanden an. Ich bin der Meinung, der Ruhrpott muss zusammen halten und stattdessen den Bayern Feuer unterm Hintern machen."

Dann grinst er. "Aber wir hoffen trotzdem nicht, dass jetzt die Schalker kommen und wollen, dass unsere Tochter den Verein wechselt, nur wegen ihrem Namen."

Kuno hofft nun, dass es in der Champions League ein weiteres Wunder geben wird: "Vielleicht macht ja Santana eine tolle Figur im Finale und wird dadurch so eine Art 'Held von Wembley'." Dann würden ihm vielleicht auch die eingeschworenen Fans des BVB den Wechsel zu Schalke verzeihen.