Dortmund.

Eine Wissenschaft für sich bleibt offenbar die Studienplatzvergabe. Aus dem Wissenschaftsministerium des Landes NRW wurde die TU Dortmund - wie alle anderen Unis im Lande - angewiesen, die Dienste von hochschulSTART.de zu nutzen, dem neuen Online-Portal der Stiftung für Hochschulzulassung, die aus der Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS) Anfang 2010 entstand. Doch noch ist der Service „fast komplett nutzlos“, wie Ole Lünnemann, Pressesprecher der TU Dortmund erklärt.

Schneller, besser, transparenter und einfacher soll der neue Service zur Studienplatzvergabe werden. 15 Mio Euro wurden vom Bundesbildungsministerium in die neue Software für die Ex-ZVS investiert, um ein Internetportal zu schaffen, das Studienplatzbewerbern und Hochschulen das Leben erleichtert.

Doch die Software lasse sich „auf fast alle Studienplätze der TU Dortmund nicht anwenden“, so Lünnemann. Der Grund: Wenn Bewerber mehr als ein Studienfach angeben, funktioniert die Software nicht. Bei Lehramtsstudierenden und auch den anderen Studienfächern der TU Dortmund werde aber fast immer auch ein Zweitfach gewählt, so der Uni-Pressesprecher. Außerdem so Lünnemann, sei die TU durchaus ohne Schwierigkeiten in der Lage, seine Studienplätze selbst zu vergeben.

Rund 30 000 Bewerbungen habe das Studentensekretariat der TU im vorigen Jahr bewältigt. Das werde in diesem Jahr erneut so sein können - ohne die TU vor unlösbare Probleme zu stellen.

Ungeachtet dessen laufen bei hochschulSTART die Vorbereitungen, Studienplatzbewerber und die Hochschulen über eine Datenbank zu vernetzen. Ab Ende April sollen sich Studienplatzbewerber für die Zulassung zum Wintersemester 2011/2012 anmelden können.

Noch Gratis-Angebot

Für die bundesweiten harten Numerus-Clausus (NC) Fächer (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie) bleibt das alte Bewerbungsverfahren bestehen - und wird wie gewohnt über die Fachleute in Dortmund abgewickelt.

Grundständige Studiengänge mit örtlichem NC sollen künftig über das Portal hochschulSTART verteilt werden. Das sind zunächst Bachelor- Studien in einem Fach. Bewerber können sich ein Konto bei hochschulSTART einrichten und sich für mehrere Studienorte bewerben. Die Universitäten checken jeweils die Bewerbung und vergeben die Studienplätze. Wenn ein Bewerber einen Platz annimmt, werden automatisch seine Bewerbungen für andere Studien -orte gelöscht - so dass „Nachrücker“ für die anderen Studienstädte sofort hochgestuft werden.

Für Studiengänge, wie sie die TU Dortmund überwiegend biete, werde man spätestens für die Bewerbungen für das Sommersemester 2012 eine passende Software anbieten können, schätzt Bernhard Scheer, Pressesprecher der Stiftung für Hochschulzulassung. Noch sei das Plattform-Angebot für alle Hochschulen gratis. Ab 2012 soll sich hochschulSTART über Gebühren finanzieren, die per Umlage von den Hochschulen erhoben werden. Hierfür sind die Details noch nicht geklärt.

Problem IT-Systeme

Die Teilnahme am neuen System ist für die deutschen Hochschulen im Prinzip freiwillig, es sei denn, die Länderministerien, so wie dies in NRW geschehen ist, weisen ihre Hochschulen an, das neue Portal zu nutzen. Größten Sinn macht das Portal nur, wenn möglichst alle Universitäten teilnehmen.

Ungelöst ist auch noch das Problem unterschiedlicher IT-Systeme bei einigen deutschen Hochschulen, die spätestens 2012 auf einer Plattform interagieren sollen. Nicht alle Software-Systeme passen derzeit zusammen.

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