Dortmund.. Im Dortmunder Zoo gibt es einen neuen mysteriösen Todesfall: Nach Seelöwin Holly wurde jetzt ein toter Pinguin gefunden – im Flamingogehege.

Wieder ein Tier-Drama im Dortmunder Zoo: Mitarbeiter haben am Montag einen toten Humboldtpinguin gefunden  – das Tier lag mit Kopfverletzungen im Flamingogehege. Zwei weitere Tiere sind offenbar verschwunden. Der Zoo geht davon aus, dass sie gestohlen wurden.

Laut Polizei hatten Mitarbeiter des Zoos das Verschwinden der drei Humboldtpinguine am Montagmorgen gemeldet. Beamte entdeckten einen toten Pinguin kurz darauf im Flamingogehege. Das Tier hatte laut einer Polizeisprecherin Kopfverletzungen. Die beiden anderen Pinguine wurden nicht mehr im Zoo gefunden.

Ermittler prüfen jetzt, ob ein Diebstahl und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. "Ebenso ist nicht auszuschließen, dass die Ermittlungen eine Flucht der Tiere und somit ein Unglück bestätigen", so die Polizei. Zeugen können sich beim Kriminaldauerdienst unter Tel. (0231) 1 32 74 41 melden.

Zoo-Diektor gibt Pressekonferenz am Pinguin-Gehege

Bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Pinguin-Gehege wirkte Zoo-Chef Frank Brandstätter angeschlagen. "Offenbar kommen wir in diesem Jahr nicht aus den Schlagzeilen raus", sagte er vor den Medienvertretern. Der neueste Fall sei sehr merkwürdig: Wie haben die Pinguine das Gehege verlassen? Die Pinguine seien sehr wertvoll, sagte Brandstätter - allerdings ohne Zahlen zu nennen.

Man müsse jetzt erst einmal die Obduktion abwarten. Die gestohlenen Pinguine waren alle nicht einmal ein Jahr alt und wurden im Dortmunder Zoo geboren. Als Konsequenz kündigte der Zoodirektor an, mehr Personal und Wachhunde einzusetzen, um den Zoo zu sichern. Bereits jetzt habe der Zoo Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Doch auch hier ging Dr. Frank Brandstätter nicht auf Details ein.

Ob die Polizei Dortmund die Ermittlungen zum Fall der toten Seelöwin Holly jetzt wieder aufnehme, wisse er nicht, so Brandstätter. Die Polizei hatte Anfang November keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden. Bei dem Pressegespräch zu den verschwundenen Pinguinen lauteten die Abschlussworte des Zoo-Chefs: "Der Verlust trifft einen ins Herz." 

Seelöwin starb unter mysteriösen Umständen

Erst Anfang November war Seelöwin Holly unter mysteriösen Umständen gestorben. Auch sie war verletzt. Zudem soll ein Loch in den Zaun geschnitten worden sein. Zuerst ging der Zoo von einem Unglück aus, doch dann wurde die Polizei eingeschaltet. Holly hatte schwere Kopfverletzungen – ihr fehlten drei Zähne.

Jetzt ermittelt die Polizei. Der tote Pinguin wird pathologisch untersucht, so die Stadt. Um 14 Uhr will sich Zoodirektor Dr. Frank Brandstätter bei einem Pressegespräch äußern – nicht nur zu dem Vorfall, sondern auch zu den Konsequenzen, heißt es in der Einladung.