Dortmund. Jürgen Klopp lässt sein Team vor Abendspielen gerne zu später Stunde trainieren, um die Körper seine Schützlinge an die abendliche Belastung zu gewöhnen. Damit ist jetzt Schluss. Da es von den Anwohnern des Trainingsgeländes zu Beschwerden kam, ändert der BVB seine Trainingszeiten.
Auf dem Fußballplatz und am Bahnhof geht es etwas lauter zu: Da wird gerufen, geschimpft und gepfiffen, was das Zeug hält. Am Bahnhof stört die Lärmkulisse niemanden. Beim Fußball eigentlich auch nicht, denn Tore, Fouls und Schiedsrichter-Pfiffe gehören zum Spiel.
Die neuen Nachbarn von Borussia Dortmund wollen sich damit allerdings nicht abfinden. Die haben ihr Häuschen in Ruf- und Sichtweite des BVB-Trainingsgeländes im Dortmunder Stadtteil Brackel gebaut. Und beschweren sich jetzt über die Lärm- und Lichtkulisse, von der sie sich bis in die Abendstunden belästigt fühlen. Das gleißende Flutlicht, die Zwischenrufe von Jürgen Klopp (die für schwarzgelbe Fans Musik in den Ohren sind): Für die BVB-Nachbarn ist das alles unerträglich und grenzt an Körperverletzung.
Der Meister hat reagiert. Spätestens um 20 Uhr ist auf dem Trainingsgelände das Licht aus und Feierabend. Das gilt auch, wenn Jürgen Klopp in den Abendstunden trainieren lässt. Da passt es, dass die Profis mit ihren PS-Boliden schnell davonrauschen können. Natürlich ohne quietschende Reifen...
Den Betroffenen reicht das aber nicht. Sie fordern Ortstermin und Lärmgutachten. Die kleine Bürgerinitiative geht in die Vollen. Dass ihre Mitglieder den Erstwohnsitz in Gelsenkirchen haben und samstags gerne mal eine blau-weiße Fahne im Garten hissen sollen, ist allerdings nur ein böses Gerücht.