Husen. Ein Intercity fährt über einen Bahnübergang — bei geöffneten Schranken. Diese Panne am Bahnübergang in Dortmund-Husen hatte im Sommer für Aufregung gesorgt. Und es war nicht das erste Mal, dass sich die Schranken nicht schlossen. Jetzt will die Deutsche Bahn die Anlage nachrüsten.

Der Schranken-Defekt in Husen hatte im Sommer für Aufregung gesorgt: Ein Intercity fuhr auf dem Bahnübergang bei geöffneten Schranken. Nach mehreren Pannen will die Deutsche Bahn Netz AG die Anlage noch in diesem Jahr technisch nachrüsten. Außerdem soll es dort eine außerplanmäßige Verkehrsschau geben.

Um die Sicherheit zu erhöhen, baut die Bahn einen sogenannten "Belegtmelder" am Übergang ein. Das teilte jetzt Bahnsprecherin Andrea Brandt mit: "Dieser stellt technisch sicher, dass sich die Schranken erst öffnen, wenn sich im Bahnübergangsbereich kein Zug mehr befindet."

Zuletzt waren die Schranken am 16. Juni geöffnet, als der ICE "Ludwigslust" gegen 13.03 Uhr den Übergang an der Husener Straße passierte. Nach Medienberichten meldeten sich mehrere Zeugen, die so etwas wiederholt gesehen haben wollen. Zu beobachten waren diese Pannen meist dann, wenn die Züge nur langsam den Übergang passiert haben.

Zugbegleiter muss Schranken per Hand schließen

Die Bahn räumte das Problem anfangs sehr zögerlich ein, teilte aber jetzt dem städtischen Planungsamt schriftlich mit: "Durch die zur Zeit dort eingesetzte Technik zur Sicherung des Bahnüberganges kann es vorkommen, dass in den überaus seltenen Fällen, in denen ein Zug auf dem Bahnübergang zum Stehen kommt und somit den Bahnübergang blockiert, die Schranken automatisch geöffnet werden."

In so seinem Fall habe der zuständige Fahrdienstleiter den Schließvorgang der Schranken nochmals per Hand zu betätigen, was am 16. Juni auch geschehen sei. Die Bahn betont einmal mehr, dass während des gesamten Vorfalls keine Gefahr für Passanten und Autofahrer bestanden habe.

Schranken bleiben länger unten

Bis zur technischen Nachrüstung haben die Fahrdienstleiter weiter die Anweisung, bei erkennbar langsam fahrenden Zügen das Schließen und Öffnen der Schranke per Hand vorzunehmen. Allerdings bleibe dann der Bahnübergang für den Straßenverkehr länger gesperrt, lässt die Bahn das Planungsamt wissen.

Schon vorher hatten sich Bürger immer wieder über lange Wartezeiten an den Schranken beschwert. Ebenso über lange Verzögerungszeiten zwischen Rotlicht und Schließen der Schranken. Dazu soll es jetzt vor Ort eine Verkehrsschau mit der Bahn, der Polizei und Vertretern der Stadt geben.

Turnusmäßige Wartung

  • Grundsätzlich werden alle Bahnübergängen in vorgeschriebenen Abständen untersucht und gewartet, betont die DB Netz AG.
  • Bei technischer Sicherung geschieht das zweimal pro Jahr.
  • Die Einhaltung dieser Fristen wird vom Eisenbahn-Bundesamt überwacht.