Dortmund. Der Junge war sechs, als er das erste Mal missbraucht wurde. Danach gab es über 230 weitere Fälle - mindestens. Der Täter war ein Nachbar und ein Freund der Eltern. Am Freitag wurde der Hausmeister vom Dortmunder Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

Ein Dortmunder ist vom Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft wegen 230-fachem sexuellen Missbrauch an einem Jungen verurteilt worden. "Ich habe riesigen Mist gebaut", sagte der 54-Jährige noch kurz vor der Urteilsverkündung. Dann bat er die Richter: "Bitte urteilen sie gerecht." Schon zum Prozessauftakt hatte der Dortmunder ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er gab sogar mehr Taten zu, als die Staatsanwaltschaft überhaupt angeklagt hatte.

Die sexuellen Übergriffe begannen Mitte der 1990er-Jahre. Der Junge war damals oft in der Wohnung des Angeklagten.Die Eltern schöpften bis zuletzt keinen Verdacht. Schließlich war man eng befreundet.

Junge zeigte den Täter an

Auch der Junge hat lange geschwiegen. Dann ging er doch noch zur Polizei. Vorher will ihm der 54-Jährige sogar noch gesagt haben: "Wenn Du damit nich mehr umgehen kannst, dann zeige mich an." Das rechneten ihm die Richter hoch an.