Lütgendortmund..

Die Fraktion FDP/Bürgerliste informierte sich gestern Mittag über die vom Verwaltungsvorstand angedachte Flüchtlingsunterkunft in der Stadtsiedlung Grevendicks Feld in Lütgendortmund. Zentrale Botschaft: „Wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass von den Asylbewerbern Gewalt ausgeht. Auch haben wir keine Angst vor rechter Gewalt“, sagte Fraktionschef Lars Rettstadt unmissverständlich.

Renovierung beginnt

Im Rahmen einer Ortsbegehung der FDP/Bürgerliste, an der auch Ratsmitglieder und Bezirksvertreter sowie Mitarbeiter des Sozialamtes, der Verwaltung sowie der Immobilienwirtschaft teilnahmen, lobte Rettstadt Häuser und Gelände am Grevendicks Feld: „Das ist nicht unschön. Hieraus kann man etwas machen. Und ich bin sicher: Wenn die gerade begonnenen Modernisierungsmaßnahmen an den Gebäuden erst einmal abgeschlossen sind, erfährt der Ort auch eine städtebauliche Aufwertung.“ Die Angst der umliegenden Anwohner vor finanziellen Verlusten bei einem möglichen Hausverkauf, erklärte der Fraktionsvorsitzende, sei völlig unbegründet. Die Stadt hat die insgesamt elf Häuser von der DoGeWo angemietet. Ein Gebäude, sagte Holger Wiedemann vom Sozialamt, „stellen wir den jugendlichen Flüchtlingen zur Verfügung. Dort wollen wir annähernd 50 Personen unterbringen“.

Handel profitiert

Geplant sei darüber hinaus das Anlegen eines Bolzplatzes bzw. eines Basketball-Feldes. „Wir sind für alles offen und hoffen auf Impulse der Aktiven vor Ort“, ergänzte Jörg Süshardt. Der stellvertretende Fachbereichsleiter beim Sozialamt überraschte gestern mit einem Argument, das gegenwärtig noch nicht zur Sprache kam – auch nicht in der hochbrisanten Bürgerversammlung im Gemeindehaus vor zwei Wochen. „Wenn die knapp 150 Flüchtlinge vor Ort sind, wird der Einzelhandel davon profitieren. Diese Menschen müssen ja auch einkaufen, essen und leben. Ich rechne mit rund 200 000 Euro Umsatz im Jahr. Das wird die Kaufkraft im Stadtteil ganz sicher stärken.“ Die FDP/Bürgerliste sieht dies ähnlich. Für Lars Rettstadt ist derweil noch ein anderes Anliegen seiner Fraktion eminent wichtig: „Sobald die Flüchtlinge sich soweit stabilisiert haben, um allein wohnen zu können, werden wir sie wieder dezentral – das heißt in anderen Stadtteilen – unterbringen. Wir wollen die Integration nämlich nicht gefährden. Und: Wir nehmen die Menschen mit.“ Wann die Flüchtlinge ihr Leben selbstständig meistern können, dazu wollte sich Rettstadt nicht konkret festlegen: „Ich denke, in einem Jahr, vielleicht auch in zwei Jahren. Was wir bei allen Diskussionen allerdings nicht vergessen sollten: Die Unterbringung hier im Grevendicks Feld ist nur eine Übergangslösung.