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Wie animiert man junge Migranten dazu, die deutsche Sprache zu lernen? Deutschkurse in irgendwelchen Einrichtungen bedeuten für viele Migranten oft eine zu große Überwindung der Hemmschwelle. Und deshalb gehen die Auslandsgesellschaft Deutschland und die Deutsche Annington in Kooperation neue Wege.

Ab Montag, 26. September , starten zweimal die Woche kostenlose Deutschkurse und Hausaufgabenhilfe für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Alter von sechs bis zehn in einem Raum im Mehrfamilienhaus der Buriad-Siedlung in der Dörwer-straße 41. Und das zweimal die Woche - immer am Montag und Donnerstag von 16 bis 17.30 Uhr.

Über 20 Wochen lang werden die Kinder in insgesamt 80 Unterrichtsstunden unter der Anleitung einer Lehrerin von der Auslandsgesellschaft durch Spiel und Spaß ihr Deutsch verbessern.

Eine erfolgreiches Projekt, das im August 2010 begann, wird somit fortgesetzt. Da richtete sich das Angebot allerdings an ältere Migranten.

Das Erfolgsgeheimnis: die Kurse finden in direktem Wohnumfeld der Migranten statt. Zudem handelt es nicht um Kurse, in denen nach Lehrplan Grammatik und Rechtschreibung gepaukt wird, sondern um eine Mischung aus Nachbarschaftstreff und Deutschkurs. Die Themen waren neben Deutsch auch alltägliche Probleme wie Behördengänge und vieles mehr.

„Die Themen können ganz flexibel gewählt werden. Das ist auch ein Punkt, der gut angekommen ist“, so Marc Frese, Präsident der Auslandsgesellschaft Deutschland.

„Die Kurse waren ein voller Erfolg. Viele Nachbarn sind sich nähergekommen und haben Freundschaften geschlossen“, freute sich auch Robert Stellmach von der Deutschen Annington.

Bei den Kursen handele es sich auch, so Stellmach, um eine Reaktion auf den steigenden Bedarf. Zwischen 200 und 300 neue Mieter seien hinzugezogen. Insgesamt 622 Mietparteien, davon rund 40 Prozent mit Zuwanderungsgeschichte, lebten in der Siedlung. Bis zu sieben verschiedene Nationen wohnten Tür an Tür, ohne jemals ein Wort miteinander gewechselt zu haben.

Steigender Bedarf

Und warum jetzt die jungen Migranten? „Nachdem uns aufgefallen war, dass immer die gleichen 20 Erwachsenen die Kurse besuchten, haben wir uns nun dazu entschlossen, eine neue Zielgruppe anzusprechen“, erklärt Marc Frese, Präsident der Auslandsgesellschaft Deutschland. Außerdem lebten und spielten so viele Kinder in der Siedlung, da könne so ein Deutschkurs nur sinnvoll sein.

Heute Mittag findet zunächst von 12 bis 14 Uhr eine kostenlose Beratung und Anmeldung in der Dörwerstraße 41 statt.