Dortmund. Der Zoo Dortmund trennt sich von seinen Angola-Giraffen. Die Herde besteht nur noch aus fünf Tieren, die nun an andere Zoos abgegeben werden. In den vergangenen Jahren hatten sich die Schicksalsschläge im Giraffen-Haus gehäuft. Unterdessen wurde bekannt, dass vor Tagen Löwe Lukas gestorben ist.
Im Dortmunder Zoo wird es bald keine Angola-Giraffen mehr geben. Der Grund für den Abschied von den Langhälsen sind Inzucht-Sorgen. Es sei schwierig, frisches Blut aus Namibia einzuführen, und in Europa seien die Angola-Giraffen überzüchtet, sagte Zoochef Dr. Frank Brandstätter bei der Neujahrsführung.
1986 waren die Angola-Giraffen nach Dortmund gekommen; der damalige Zoochef Dr. Wolf Bartmann hat sie selbst in Namibia gefangen. Danach hatte der Zoo große Zuchterfolge mit den Tieren, zuletzt gab es jedoch immer wieder Todesfälle. Besonders dramatisch war der Tod des Giraffenbullen Tamu.
Im November 2012 war Tamu gestürzt. Trotz Hilfe der Feuerwehr hatte er sich nicht mehr von alleine auf den Beinen halten können. Er starb an Herzversagen.
Zahlreiche Todesfälle
Im September 2013 musste Tamus Tochter Amana eingeschläfert werden. Ihr wurde eine Sprunggelenks-Entzündung zum Verhängnis. Todesfälle im Giraffenhaus des Dortmunder Zoos haben eine traurige Tradition: Bereits zwischen 2003 und 2004 hatte der Zoo drei Giraffen verloren.
Durch die zahlreichen Todesfälle ruhte die Zucht der bedrohten Giraffen-Art in Dortmund schon länger."Wenn wir weiter züchten würden, forcieren wir die Inzucht", erklärte Zoochef Dr. Frank Brandstätter nach Tamus Tod 2012.
Andere Giraffen-Art wird kommen
Die Auflösung der Herde der Angola-Giraffen bedeutet jedoch nicht das Ende der Giraffenzucht in Dortmund. Es ist bereits geplant, eine andere Giraffen-Art im Zoo anzusiedeln. Danach sollen Giraffen mit einem anderen Farbschlag kommen. Nur durch das Muster auf dem Fell seien sie von der Angola-Art zu unterscheiden.
Wann ein neuer Farbschlag, mit dem man in Europa besser züchten kann, nach Dortmund kommt, entscheidet derjenige Zoo, der das Giraffen-Zuchtbuch führt und damit die Zucht steuert.
Löwenkater Lukas gestorben
Am jahresende 2013 hatte der Dortmunder Zoo darüber hinaus einen Todesfall zu beklagen: Löwenkater Lukas starb am Vierten Advent offenbar an Altersschwäche. In einer Mitteilung der Stadt Dortmund heißt es, der fast 18-jährige Löwe sei "friedlich eingeschlafen".
Seit 1999 lebte er im Zoo Dortmund. Geboren wurde er im Safaripark Hodenhagen. Gemeinsam mit Löwenweibchen Moreni hat der 220 Kilo schwere Lukas acht Jungtiere gezeugt (2007, 2008 und 2012). Seine beiden Söhne Lolek und Bolek leben heute noch im Zoo.