Dortmund..
Am Donnerstag waren Mitarbeiter als große Delegation von Hoesch Spundwand und Profile dabei, als es vor Continental in Dorstfeld gegen die Ausweitung der Leiharbeit und für die gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Stammpersonal ging. Das hatte durchaus Bezug. Denn ebenfalls am Donnerstag beriet die Geschäftsführung von HSP mit den Abteilungsleitern über ein Kostensenkungsprogramm, in dessen Mittelpunkt der Abschied von etwa 25 Leiharbeitern stehen könnte - das befürchtet der Betriebsrat.
Die Situation bei HSP ist speziell: Im dritten Jahr befindet sich der Spundwand-Hersteller bereits in Kurzarbeit. Der Mutterkonzern Salzgitter nutzte die Phase, um das Werk an der Rheinischen Straße aufzurüsten. Nun können dort auch die modernen Z-Bohlen gewalzt werden. Eine Weiterentwicklung der U-Profile, die normalerweise die Spundwände bilden. Stahleinfassungen für Fernverkehrsstrecken, Kanäle, Hafenbecken sind das, für den Dammbau, überhaupt zur Abschottung gegen Wasser. Bislang konnte die nur Konkurrent Arcelor walzen.
Geschäft sieht Betriebsratschef Gerd Pfisterer reichlich - allerdings scheuten Kommunen, Länder und der Staat noch das Ausgeben von Geld für eigentlich notwendige Aufgaben. Diese Zeit gelte es zu überbrücken - und das bestenfalls mit dem gesamten Personal.
Dabei geht es Pfisterer nicht um einen Unterschied zwischen Leiharbeitern und Festangestellten bei HSP. Es gebe Leiharbeiter, die seien bereits seit acht Jahren im Betrieb, voll integriert und gleich bezahlt. Es sei kurzsichtig, das Werk mit 462 Mitarbeitern (davon 38 Leiharbeiter) weiter personell zu schwächen. Es gebe zwar Kurzarbeit, wenn aber die Walzstraßen liefen, brauche man jeden Mann.