Dortmund.. Wochenlange Schmerzen, blaue Flecken an Armen und Beinen: Die Folgen eines unsanften Zusammenstoßes mit einem Radfahrer waren für eine Rentnerin noch lange spürbar. Weil sich der 24-jährige Fahrer nicht um die gestürzte Frau kümmerte, wurde er nun wegen Unfallflicht und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt.
Den 7. Mai letzten Jahres, ein Samstag, wird eine 62-Jährige so schnell nicht vergessen: Beim Brötchenholen wurde sie auf der Bothestraße in Huckarde von einem Radfahrer dermaßen heftig umgefahren, dass die Frau zu Boden stürzte. „Ich lag dann wie ein Maikäfer auf der Straße, er ist einfach weitergefahren“, so erzählte sie empört vor Gericht.
Wegen Unfallflucht und fahrlässiger Körperverletzung muss der Radfahrer (24) jetzt 450 Euro Geldstrafe zahlen, so lautete gestern das Urteil von Amtsrichter Schiefer. Der geistig etwas eingeschränkte Angeklagte, dessen Betreuer trotz Ladung nicht zum Gerichtstermin erschien, hat seine folgenreiche, rasante Fahrt im Gericht bedauert.
„Das tut mir leid, ich dachte, die Frau wäre nicht so extrem gestürzt.“ Auch er selbst fiel damals vom Rad. Ohne sich um die Rentnerin zu kümmern, stieg er nach dem von ihm verursachten Zusammenprall wieder auf seinen Drahtesel und radelte weiter.
„Ich hatte ihn gesehen, da war er aber noch weit weg“, so erzählte die 62-Jährige, die bei dem Zusammenstoß fast die andere Straßenseite erreicht hatte. „Auf einmal merkte ich einen Schlag von hinten, er hat mich regelrecht umgefahren, ich war total geschockt.“ Eine Kioskbesitzerin hatte den flüchtenden Radfahrer identifiziert und seinen Namen der Polizei genannt.
Wochenlang hatte die Frau nach dem Unfall Schmerzen, wie sie als Zeugin berichtete. „Ich konnte kaum laufen, hatte Prellungen am Bein und einen dicken Knöchel.“ Besonders schmerzhaft seien die zahlreichen Hämatome gewesen: „Ich habe kaum schlafen können.“ Der Radfahrer beteuerte, dass er fortan „sehr, sehr gut aufpassen“ wolle.