Eving..
Ob Grävingholz oder Süggel - die Evinger lieben ihren Wald. So lautet die wohl wichtigste Lehre aus dem Aufschrei dieser Tage, nachdem die Forstbehörde Buchen, Lärchen und Eichen fällte. Inzwischen scheint bei den Bürgern die Botschaft angekommen: Die Wälder müssen verjüngt werden. Das heißt: Auch im nächsten Spätwinder rückt die Fortverwaltund wieder an.
Das kündigte Forstdirektor Erwin Fischer am Mittwoch (7. März) in der Sitzung der Bezirksvertretung Eving an. Zuvor hatte Umweltamtsleiter Dr. Wilhelm Grote auf die „gute Resonanz“ der Waldführung vom 26. Februar verwiesen. „200 bis 250 Leute“ hätten sich über die Situation im Süggelwald und Grävingholz aufklären lassen. Das freue ihn: Zeige die Beteiligung doch, dass die Evinger großes Interesse an ihren Wäldern hätten.
Forstdirektor Erwin Fischer nannte im Nachklapp der Führung noch ein paar Eckdaten. Danach mache der Wald im Bezirk Eving etwa zehn Prozent des gesamten Stadtwaldes aus. Jedes Jahr würden hier 10 000 Kubikmeter Holz geschlagen, in Eving 1 000 Kubikmeter. Die Wälder würden nachhaltig bewirtschaftet. „Das 1,5-Fache wächst nach.“ Das gelte auch für Eving.
Platz machen
Fischer stellte heraus, dass die Verjüngung des Waldes zwingend sei. Dazu müssten Teile herausgenommen werden, um einem möglichst natürlichen Nachwuchs Platz zu machen. Auf Laien wirke das Fällen gerader großer Bäume sehr negativ, sagte Fischer, „da empfinde ich nicht anders.“
Die Dortmunder Wälder seien keine Urwälder. Insbesondere müsse die Stadt als Eigentümerin sehr genau darauf achten, dass keine Gefahr von den Grünzügen ausgingen. Fischer nannte harte Urteile von Oberlandesgerichten, die nicht nur die Waldeigentümer sondern auch die Förster persönlich verdonnert hätten. Deshalb kontrolliere die Wälder zweimal im Jahr, was viel Arbeit koste.
Auf Nachfrage von FBI-Bezirksvertreter Detlef Münch bestätigte Fischer, dass die aktuellen Baumfällungen keine Ausnahme waren, sondern in den nächsten Jahren fortgesetzt würden. „Die aktuell gehackten Stellen lassen wir drei bis fünf Jahre in Ruhe. Aber andernorts müssen wir wieder ran.“
Neue Flächen fehlen
30 000 Euro Verkaufserlös für Evinger Holz erzielt die Forstverwaltung. SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Unterkötter wollte wissen: „Kann man mit dem Geld den Wald nicht erweitern?“ Fischer antwortete: Im Prinzip ja - aber Grundstücke fehlen. „Wenn Sie mal was hören, rufen Sie mich an.“ Dr. Grote ergänzte: „Es fließt auch Geld zurück in Evinger Projekte.“
Die Forstverwaltung bietet jedes Jahr zwei Waldführungen für Bürger an.