Dortmund. Mit einem abgebissenem Daumen und Finger endete für einen 18-Jährigen der Versuch, Nachbars Hund zu streicheln. Der Vierbeiner wurde gerade im Garten gebürstet und fühlte sich offensichtlich gestört. Frauchen zahlt jetzt 300 Euro Schmerzensgeld, dafür ist der Strafprozess wegen Körperverletzung vom Tisch,
Äußerst unmissverständlich gab ein Schäferhund-Collie-Mix zu verstehen, dass er nicht gestört werden wollte, als ihn Frauchen im Garten bürstete: Er biss einem jungen Mann aus der Nachbarschaft, der ihn freundlich streicheln wollte, heftig in die Hand.
So heftig, dass die Ärzte des Klinikums Nord dem 18-Jährigen Daumen und Finger wieder annähen mussten. Dank ärztlicher Kunst ist jetzt alles wieder in Ordnung, Daumen und Finger sind wieder voll funktionsfähig, es sind auch keine Spätfolgen zu befürchten.
Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung
Für die Besitzerin des Schäferhund-Collie-Mischlings hatte der Biss jetzt ein Nachspiel im Amtsgericht: Fahrlässige Körperverletzung warf die Staatsanwaltschaft der 39-Jährigen vor.
Eine Mitschuld des Nachbarn ist nicht auszuschließen
Es lief einiges schief an jenem 6. Januar dieses Jahres in dem Gemeinschaftsgarten in Wellinghofen. Doch auch den junge Mann, der im gleichen Haus wohnt, träfe eine gewisse Mitschuld, erklärte Amtsrichterin Nicole Altemeier.
Unstrittig ist, dass der 18-Jährige den Hund streichelte, ohne vorher zu fragen. Ob er sich dem Tier, das gerade gebürstet wurde, dabei von der Seite oder von hinten genähert und den Hund dabei versehentlich erschreckt hat – das alles waren Fragen, die letztlich im Prozess unklar blieben.
Da die Schuld der Besitzerin in diesem Fall gering ist, wurde das Verfahren gegen Zahlung von 300 Euro Schmerzensgeld eingestellt. Der Schäferhund-Collie-Mix trägt seitdem immer einen Maulkorb, außerdem muss er mit Frauchen zum Wesenstest.