Dortmund.. Mit einem zweistündigen Warnstreik begleiteten die Stahlwerker von Thyssen Krupp, unterstützt von weiteren Betrieben die laufenden Tarifverhandlungen.

Bei Hoesch Spundwand und Profile (HSP) wollten sie eigentlich mit einer Forderung von zehn Prozent mehr Lohn in die Tarifverhandlungen gehen. Die offizielle Forderung der IG-Metall, die Mittwoch für einen Warnstreik vor dem Tor 1 der Westfalenhütte 500 Metaller mobilisieren konnte, ist sieben Prozent mehr Lohn.

„Wenn nicht jetzt, wann denn?“, beantwortet Sabine Birkenfeld, Betriebsratsvorsitzende von Thyssen-Krupp Steel (TKS) in Dortmund, die Frage, ob die Forderung angesichts abflauender Konjunktur in die Landschaft passe. Noch gibt es keine Anzeichen, dass die Stahlkonjunktur in den Keller rutsche, obwohl der Bestelleingang rückläufig ist. TKS müsse die Beschäftigten - in Dortmund arbeiten derzeit rund 1300 - angemessen an den Erfolgen beteiligen, die dank ihrer Hilfe eingefahren wurden und werden. Dass der Konzern sich in Brasilien ein Milliardengrab durch den Stahlwerksneubau geschaufelt habe, dürfe nicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen, die diese Investition erst ermöglichten.

Es geht der IG-Metall auch in dieser Tarifrunde, in der die Arbeitgeberseite noch gar kein Angebot gemacht hat, auch und erneut um den Nachwuchs. Azubis, die ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen haben, werden zunächst befristet für zwei Jahre eingestellt. Thomas Hay, Nachwuchsexperte der IGM-Bezirksleitung, gestern: „Es gibt keinen einzigen Grund für die Befristung. Wir fordern die unbefristete Einstellung der Nachwuchskräfte.“

Des weiteren will die Gewerkschaft erneut Altersteilzeitregelungen mit den Arbeitgebern vereinbaren. Man finde, wegen des harten Knochenjobs und er damit verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, kaum noch einen Mitarbeiter, der über 63 Jahre alt ist, in den Betrieben. Die Rente mit 67 höre sich für die Metaller, die sich kaputtgeschuftet hätten, wie blanker Hohn an.