Dortmund..
Bei Adressen von Internetseiten sind künftig völlig neue Endungen möglich. Teuer wird allerdings die Umstellung. Bei der Stadt Dortmund ist entsprechend Zurückhaltung angesagt. Vor- und Nachteile sollen allerdings geprüft werden.
„stadt.dortmund“ statt „www.dortmund.de“ - das wäre die Möglichkeit, die die geplante Vielfalt bei den so genannten Top-Level-Domains (TLD) bieten würde. Ab dem 12. Januar 2012 können sich Firmen und Städte für derartigen Namen von TLD bewerben.
Ein nicht ganz billiges Vergnügen für ein derartiges Marketing-Instrument: 185 000 Dollar müssen berappt werden. Bekommt man den Zuschlag, sind pro Quartal 6250 Dollar an Gebühren fällig.
Die Stadt hat allerdings bereits 2007 dem Deutschen Städtetag mitgeteilt, dass aus ihrer Sicht kein Bedarf bestehe, Städtenamen als TLD zu verwenden. So Dr. Ulrich Potthoff, Geschäftsbereichsleiter Online-Kommunikation bei der Dortmund-Agentur. Sollte sich allerdings nun die Möglichkeit ergeben, dass tatsächlich beliebige TLD eingerichtet werden können, also auch ein „.dortmund“, dann werde man prüfen, wie sich Aufwand und Nutzen zu einander verhalten.
Administration könnte nur ein Provider übernehmen
Nach Potthoffs ersten Eindrücken stehen auf der Aufwandseite natürlich die Erwerbskosten. Hinzu kommen auch die Kosten für die Administration der gesamten TLD – heißt: Domainvergabe, technische Betreuung. Wahrscheinlich, so Potthoff, könnte die Administration nur ein Provider übernehmen.
Auf der Nutzenseite kann sich Potthoff vorstellen, dass es im Konzern Stadt möglicherweise Interesse an Domains unter „.dortmund“ geben könnte. Viele Beteiligungsgesellschaften führen ja den Stadtnamen in ihrem Namen (EDG), so Potthoff. Es gelte nun abzuschätzen, ob dieser Nutzen und das Potenzial einer möglichen Vermarktung der Domain „.dortmund“ den geschilderten Aufwand übertreffen. Schon demnächst wird die Dortmund Agentur das Thema an den OB herantragen, so Potthoff.
Historisch?
Die Internetwirtschaft selbst bezeichnete die Änderung des Namenssystem für Top-Level-Domains mit ihrer Vielfalt in Meldungen als „eine historische Entscheidung“. Kritiker sagen die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names und Numbers) wird mit der Registrierung der Web-Seiten ein Geschäft machen, und unseriöse Firmen werden sich um die besten Plätze im Internet prügeln. Lohnt der Aufwand für Dortmund also?