Dortmund. Helene Fischer rockte am Montagabend die Westfalenhalle. Und wie. Ein Wort, das in Zusammenhang mit Schlager eher verblüfft. Doch die 28-Jährige wagte mit ihrer Show einen mutigen Schritt in Richtung rockigen Pop, weg vom samtweichen Schlager.
Helene Fischer rockte am Montagabend die Westfalenhalle. Und wie. Ein Wort, das in Zusammenhang mit Schlager eher verblüfft. Doch die 28-Jährige wagte mit ihrer Show einen mutigen Schritt in Richtung rockigem Pop, weg vom samtweichen Schlager. Knapp drei Stunden - mit einer halbstündigen Pause - begeisterte die Sängerin auf ihrem „XXL-Spielplatz“, einer riesigen Bühne, die über 10.000 Besucher, darunter auch ihre Eltern.
Bei der Show „Für einen Tag - Live“ überraschte sie immer wieder durch immer neue Outfits und ständig wechselnde Musikrichtungen. Die Besucher fühlten sich gleich „Mitten im Paradies“ mit einer bestens gelaunten Helene Fischer, die in kürzester Zeit den Draht zu ihrem Publikum fand.
"Das war ein Wunsch von mir"
Der Anfang mit „Allein im Licht“ den Klassikern „Hundert Prozent“ und „Schlossallee“ oder auch „Sehnsucht“ auf Russisch ohne große Überraschungen, aber durchaus mitreißend und unterhaltsam. Doch dann nahm die Show immer mehr Fahrt auf, unternahm sie gewagte Schritte in eine neue Zukunft, wuselten etliche Tänzerinnen und Tänzer (gerade aus Los Angeles eingeflogen) um die Schlagerkönigin herum.
„Das war ein Wunsch von mir“, gestand die mehrfache Echo- und Goldene Henne-Gewinnerin, die dadurch in ihrer Show Elemente aufnahm, die man auf deutschen Schlagerbühnen nicht erwartet und man eigentlich nur von internationalen Top-Produktionen her kennt - etwa bei einem zwanzigminütigem Potpourri aus „Grease“.
Abend war nie langweilig
Verblüfft schauten einige Besucher als poppige Synthesizer-Rhythmen von den Eurythmics ertönten. Sollte Helene Fischer den Klassiker „Sweet Dreams“ singen? Nein. Die Töne waren das Intro und der treibende Beat für ihr begeisterndes „Vergeben, vergessen und wieder vertraun“. Die abwechslungsreichen Themen ließen das Konzert nie langweilig werden. Da erklangen Disney-Filmlieder, präsentiert vor projizierten „Pocahontas“- oder die „Schöne und das Biest“-Trickfilmbildern, Songs aus ihrem aktuellen Album sowie Leonard Cohens „Halleluja“ oder der Grand-Prix-Hit „Euphoria“.
Es ist sicher ein beachtlicher Spagat, den Schritt in eine modernere musikalische Zukunft zu wagen, ohne langjähriges Schlagerpublikum zu verlieren. Aber in der Halle war vom Teenie-Alter bis zur Senioren-Riege alles vertreten. Schon jetzt stellt sich die spannende Frage: „Geht Helen Fischer zukünftig noch einen Schritt weiter?“