Dortmund. Dortmunds größtem Stadtbezirk wird der Notarzt entzogen: Zum 1. Juli zieht das Rote Kreuz zum Klinikum an der Beurhausstraße in der Innenstadt, 4,5 Kilometer vom alten Standort entfernt. Bislang war die katholische Johannes-Gesellschaft zuständig — doch die hat den Notarzt-Vertrag gekündigt.
Der flächenmäßig große Dortmunder Stadtbezirk Hombruch verliert seinen Notarzt. Zukünftig ist das Klinikum in der Innenstadt für den südlichen Bezirk zuständig. Grundlage für den Umzug ist der neue Rettungsdienstbedarfsplan, mit dem die Feuerwehr den Einsatz von Rettungswagen und Notarztwagen optimiert. "Das ist bescheiden", sagte Bezirksbürgermeister Hans Semmler zu den Maßnahmen. Doch er ist davon überzeugt, dass die notärztliche Erstversorgung im Stadtbezirk nicht leiden werde.
Auch wenn der Beschluss in "sehr konstruktiven Gesprächen" bereits gefallen ist — Semmler will mit Blick auf die Reaktionszeiten des Rettungsdienstes nach einem Notruf an dem Thema dran bleiben: "Wir müssen in den nächsten Monaten die Einsatzzeiten des Notarztes aus unserer Sicht überprüfen."
Lange Anfahrt von der Innenstadt
Bedenken kann er verstehen: "Klar, der Verlust eines Notarzt-Standortes ist ein emotionales Thema. Wir brauchen jetzt aber keine Unruhe und versprechen den Bürgern, dass wir gut aufpassen." Das ist für die ländlichen Bezirke am Stadtrand notwendig. Die Anfahrt nach Kruckel, Persebeck, Großholthausen, Löttringhausen und andere Stadtteile mit Dorfstruktur zieht sich von der Innenstadt aus in die Länge.
Sehr wichtig: Die Feuerwehr erhöht die Zahl der Rettungswagen (RTW) im Stadtbezirk. Der am Marien-Hospital an der Gablonzstraße stationierte RTW erhält einen "kleinen Bruder" (im 16-Stunden-Betrieb). Die Feuerwache Eichlinghofen nimmt einen weiteren RTW für den 24-Stunden-Betrieb auf. Alle Patienten sind damit innerhalb von acht Minuten erreichbar.