Dortmund. Die Sanierung der Reinoldi-Kirche in Dortmund kann beginnen - mit Geldern aus Berlin. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 280.000 Euro freigegeben, die jetzt in die Instandsetzung des Chorraumes fließen sollen. Dennoch ist die Summe geringer ausgefallen als erhofft.
Die herabstürzenden Fassadensteine in dieser Woche, sie waren wohl ein Himmelszeichen. Eins, das offenbar auch in Berlin erkannt wurde.
Nehmen wir es also mal als Wink von ganz oben, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages just gestern satte 280.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen an der Reinoldikirche freigegeben hat. Nicht ganz die Summe, die Reinoldi-Pfarrer Michael Küstermann erhofft hatte. Aber doch genug, dass man jetzt endlich das nächste Kapitel der dringend notwendigen Instandsetzung des Dortmunder Wahrzeichens aufschlagen kann.
360.000 Euro hatte die Kirchengemeinde aus dem Sonderprogramm II des Denkmalschutze eigentlich beantragt. Gleich zwei örtliche Abgeordnete - Michael Kauch (FDP) und Marco Bülow (SPD) - beeilten sich gestern, den Dortmundern die freudigen Botschaft aus Berlin zu übermitteln.
Weitere Zuwendungen in Aussicht
„Wir freuen uns, dass der Bund nun 280.000 Euro bewilligt hat“, sagte Küstermann im Gespräch mit der WAZ. Genug Startkapital, um nun endlich mit der Sanierung des Chorraums der Kirche loslegen zu können. 800.000 Euro sind für diesen Renovierungsabschnitt insgesamt kalkuliert.
Die Kirche kann wohl noch auf weitere Zuwendungen hoffen, unter anderem aus der Bundesstiftung Denkmalschutz. Den Rest wird die Gemeinde aus eigenen Mitteln und in der Hoffnung auf weitere milde Gaben tragen müssen. Küstermann rechnet am Ende mit einer Finanzierungslücke von rund 300.000 Euro.
Geklappt hat das ja schon mit den Spendern. 1,5 Mio Euro konnte die Kirche für die beiden ersten Bauabschnitte zusammenkratzen: Einzelbürger taten etwas in den Klingelbeutel, auch die Sparkasse und - nomen est omen - die Reinoldigilde.
Läuft alles glatt, hofft Küstermann, die Gesamtsanierung (Kostenpunkt: drei Mio Euro) zeitlich möglichst straff organisieren zu können. „Wir wollen auf keinen Fall, dass aus St. Reinoldi eine Dauerbaustelle wird“, so der Pfarrer. Am Ende sollte alles einmal durchsaniert sein. So, dass es hält fürs nächste Vierteljahrhundert.