Dortmund. Der Dortmunder Doktorvater des mit Täuschungsvorwürfen konfrontierten NRW-Medienstaatssekretärs Marc Jan Eumann (SPD) hat Darstellungen seines früheren Prüflings widersprochen. Professor Horst Pöttker habe nicht gewusst, dass bei der Doktorarbeit dasselbe Thema wie schon bei der Magisterarbeit behandelt wurde.

Angesichts der drohenden Aberkennung von Eumanns Doktorgrad sagte der Dortmunder Professor Horst Pöttker der "Rheinischen Post" (Donnerstag), er habe nicht gewusst, dass sich die Arbeit mit demselben Thema wie schon die Magisterarbeit befasst habe. Eumann hatte zuvor bekräftigt, er sei mit dieser Tatsache stets offen umgegangen.

Pöttker entgegnete nun, Eumann habe zwar in der Danksagung in der Doktorarbeit Quellen erwähnt, die er für die Magisterarbeit teilweise verwendet habe. Die Danksagung habe er aber erst kurz vor der Veröffentlichung der Dissertation angefügt, Monate nach der mündlichen Doktorprüfung. "Ich hätte von der Existenz der Magisterarbeit zum selben Thema also wissen können", sagte Pöttker der in Düsseldorf erscheinenden Zeitung, "aber ich habe es nicht gewusst und bin auch nicht aktiv darüber informiert worden."

Den Titel seiner Magisterarbeit habe Eumann weder im Literaturverzeichnis seiner Doktorarbeit noch im Lebenslauf für das Promotionsverfahren erwähnt. (dpa)