Dortmund. Offiziell tritt das Ansammlungsverbot der Stadt Dortmund in der Nacht von Freitag auf Samstag in Kraft. Kontrollen gibt es aber schon vorher.

Aktuell sind in Dortmund 115 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Am Donnerstag waren es noch 95 Fälle, 20 sind innerhalb eines Tages hinzugekommen. Individuelle Maßnahmen würden laut Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, nun nicht mehr greifen. Dementsprechend tritt in Dortmund in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Ansammlungsverbot in Kraft. Auf Streife gehen Polizei und Stadt aber schon früher. 

Frank Renken begründete den sprunghaften Anstieg von 20 Personen mit den Kapazitäten des Untersuchungssystems. Dieses sei mehr als ausgelastet. "Wir können nicht mehr die, die das Problem darstellen, identifizieren", erklärte er. "Wir müssen jetzt die normale Bevölkerung, die das Gefühl hat, nicht betroffen zu sein, zu schützen." Dementsprechend sei für ihn das Ansammlungsverbot die richtige Maßnahme.

Ordnungsgeld kann ausgesprochen werden

Dieses tritt offiziell aber Mitternacht in Kraft. Mehr als vier Personen dürfen sich dann nicht mehr im öffentlichen Raum nebeneinander aufhalten, Ausnahmen aber gelten zum Beispiel für größere Familien. Wie Norbert Dahmen, Ordnungsdezernt der Stadt, mitteilte, sollen aber auch schon am Freitag bestimmte Orte - wie der Phönix-See oder der Westpark - von Polizei und Stadt kontrolliert werden. Dort sollen Gefährderansprachen durchgeführt werden. Auch ein Ordnungsgeld könne ausgesprochen werden. "Unser Ziel ist es, weitere Infektionsketten zu vermeiden", sagt Dahmen. Dementsprechend sei auch Shisha-Rauchen und Grillen im öffentlichen Bereich verboten. 

Dortmunds Polizei-Präsident Gregor Lange hoffe dabei auf die Zusammenarbeit der Bevölkerung. "Wer sich daran nicht hält, erlebt das ganz normale Spektrum der Polizeiarbeit", erklärt er. "Wir gehen aber davon aus, dass die allermeisten Menschen vernünftig sind."

Busse und Bahnen verkehren nach Ferienfahrplan

Busse und Bahnen in Dortmund werden weiter nach dem Ferienfahrplan verkehren. Eine missverständliche Pressemitteilung hatte am Donnerstag für Verwirrung gesorgt, dass der Verkehr abends eingestellt werden könnte. So entfallen morgens weiter die Einsatzwagen für Schüler. Zudem gibt es laut Guntram Pehlke, Vorsitzender der DSW 21, eine Besonderheit: "Es gibt keinen Nachtexpress", da Bars und Klubs derzeit geschlossen sind. Bei 800 Fahrern liege der Krankenstand derzeit bei 10 Prozent. "In manchen Teilbereichen sogar bei 30 Prozent", sagt Pehlke.