Dortmund..
Die Mitglieder der NRW-CDU müssen sich entscheiden: Wer soll ihr neuer Vorsitzender werden – Norbert Röttgen oder Armin Lachet? In Dortmund sind beide Kandidaten bereits auf Tuchfühlung mit der Parteibasis gegangen.
Bis zum 31. Oktober haben CDU-Mitglieder die Möglichkeit, über ihren neuen Landesvorsitzenden abzustimmen. Auch die 2200 Dortmunder Unionsmitglieder sind aufgerufen, in möglichst großer Zahl an dieser bedeutenden Wahl für die NRW-CDU teilzunehmen und Norbert Röttgen oder Armin Laschet zum neuen Landeschef zu küren. Beide Kandidaten haben dafür in den letzten Wochen in Dortmund Station gemacht, um für sich und ihr Ziele an der Basis gut Wetter zu machen. „Und ich denke, das wird ein ganz enges Rennen“, prophezeit der Vorsitzende der Dortmund-CDU, Steffen Kanitz.
Gut besucht seien die Veranstaltungen mit beiden Kandidaten gewesen, erzählt Kanitz, woraus er folgert: „Das Interesse an dieser Wahl ist bei den Mitgliedern groß. Dies zeigt auch, dass wir eine vernünftige Auswahl getroffen haben, als wir diese beiden Kandidaten ins Rennen um den Landesvorsitz schickten.“
Unterschiede im Profil
Bei beiden Auftritten von Laschet und Röttgen seien durchaus Unterschiede im Profil der Kontrahenten zu erkennen gewesen: Laschet stammt aus Aachen und wusste den uralten Konflikt zwischen Rheinländern und Westfalen direkt mit Humor zu nehmen. „Er bringt auch eine Menge landespolitischer Erfahrung mit“, meint Kanitz. Schließlich war Laschet fünf Jahre lang als Familienminister im Land tätig.
Anders sein Kontrahent Norbert Röttgen: Er ist seit knapp einem Jahr Bundesumweltminister. „Da fragen sich natürlich viele, wie er sich seine Arbeit zwischen Berlin und Düsseldorf vorstellt“, sagt Steffen Kanitz. Doch Röttgen habe vor den knapp 100 Parteianhängern in der Actien-Brauerei eine „gute Performance“ hingelegt: „Er hat Leidenschaft und Herzblut gezeigt.“
Ärger über „Intrigantenstadl“
Für welchen der Aspiranten der Dortmunder CDU-Chef selbst stimmen wird, das mag Kanitz an dieser Stelle nicht verraten. Gleichwohl macht er seinem Ärger über einige Parteikollegen Luft, die kurz vor der Wahl in Düsseldorf für reichlich Zündstoff sorgen (WAZ berichtete). Von einem „Intrigantenstadl“ ist da die Rede oder von internen E-Mails, die auf dubiose Weise im Internet landen. „Wir sind das leid“, schimpft Kanitz. „Statt interne Kämpfe auszufechten, sollten wir lieber einen Neuanfang schaffen und anfangen, anständig Opposition zu machen.“