Dortmund.. Ab April heißt es: Leinen los auf Dortmunds Phoenix-See. Wer aufs Wasser will, muss Gebühren zahlen. Wer einen Tag oder einige Stunden im Segelboot verbringen möchte, ist mit 5 Euro dabei, Jahresbeitrag 100 Euro (für Paddel- und Ruderboote 50 Euro). Einer der 45 Liegeplätze im Hafen kostet 400 Euro.
Gut ein Jahr nach der Flutung des Phoenix-Sees im Oktober 2010 kommen im Frühjahr erstmals Dortmunds Hobbykapitäne zu ihrem Recht. Ab April können, je nach Wetterlage, die ersten Boote auf der 24 Hektar großen Wasserfläche zu sehen sein.
Anfang 2013 geht der Phoenix-See einschließlich der angrenzenden Uferbereiche, der Emscheraue mit dem Hafen und dem Vorplatz der Hörder Burg von den Dortmunder Stadtwerken (DSW) ins Eigentum der Stadt über. Ab dann wird auch der Rest-Kaufpreis von 18 Millionen Euro fällig, den die Stadt in mehreren Raten an ihre 100 Prozent-Tochter DSW zu zahlen hat. Gleichzeitig wird die Stadt auch für Betrieb und Unterhaltung des Sees zuständig. Das erledigt sie de facto zwar schon jetzt - sie lässt sich die Dienstleistung allerdings noch von DSW bezahlen.
Und weil Dortmunds neues Erholungsgebiet für alle Bürger frei zugänglich ist, legt die Stadt in zwei vom Rat zu beschließenden Satzungen detaillierte Spielregeln fest, was im neuen Naherholungsgebiet geht und was nicht. Wobei sich die Liste der Verbote fast genauso lang liest wie die des Erlaubten.
Genehmigung und Einschränkungen
Wer ab April sein Boot zu Wasser lassen will, muss sich eine Genehmigung holen. Erlaubt sind Segelboote bis 20 qm Segelfläche und höchstens 14 qm Breite. Für Ruder-, Paddel- und Tretboote, immerhin, gibt es keine Größenbeschränkung. Und: Der Ausflug aufs Wasser kostet. Wer beispielsweise einen Tag (bzw. eine oder mehrere Stunden) im Segelboot über den Phoenix-See gleiten möchte, ist mit moderaten 5 Euro dabei.
Neben Tagestarifen bietet die Stadt auch Genehmigungen für ein ganzes Jahr: Da werden für den Ausflug im Segelboot schon 100 Euro fällig, Nutzer von Paddel- und Ruderbooten ohne Steganlegeplatz zahlen 50 Euro. Wer neben seinem Bötchen gleich auch einen der 45 Liegeplätze im Hafen mietet, geht dann gleich mit 400 Euro an Bord.
Surfen, baden und Eissport sind tabu
Unter dem Strich kalkuliert die Stadt mit Einnahmen von 16 000 Euro - die dürften kaum reichen, die Kosten für den Betrieb zu decken. Schlauchboote und Modellrennboote haben auf dem Wasser nichts zu suchen, Motorboote aus ökologischen Gründen erst recht nicht.
Es bleibt dabei: Surfen, baden und Eissport sind tabu. Grillen und offenes Feuer sind ebenso verboten wie das Fischen und Angeln. Haarklein wird auch vorgeschrieben, wann die Boote los- und wieder festgemacht werden müssen: Frühestens eine Stunde vor Sonnenaufgang dürfen die Segel gehisst, eine Stunde nach Sonnenuntergang müssen sie eingeholt werden.