Dortmund.. Zehn Millionen Euro investiert der Double-Gewinner Borussia Dortmund in den Signal Iduna Park und andere Projekte. Die manchmal schwingende Südtribüne wird gestützt. Extrem hochauflösende Spezial-Kameras sollen die Südtribüne überwachen. Mit diesen Kameras sollen vor allem Fans mit Bengalos entdeckt werden.

Die Profis von Double-Sieger Borussia Dortmund sind mit ihren Offensiv-Feuerwerken nicht nur als brillant zuverlässige Pass-Spieler bekannt, sondern, wenn es um die Defensive geht, auch als fleißige Arbeiter. Während es sich die meisten dieser Trikot-Arbeiter gerade im Urlaub gut gehen lassen, haben andere Arbeiter das Sagen im Signal Iduna Park übernommen.

Denn wie im Vorjahr investiert der BVB Erträge und Gewinne nicht nur in Beine, sondern auch in Steine. Knapp zehn Millionen Euro sind dafür eingeplant und von den Klubgremien abgesegnet. Die Fans erwartet in der neuen Saison nicht nur ein neuer Rasen. Das Meistergrün wurde ja beim Platzsturm am 5. Mai heftigst ramponiert. Der BVB nutzt die Maßnahme auch, um den Unterbau des Rasens zu erneuern. Vor allem vor der Südtribüne hatte es immer wieder Probleme mit der Drainage gegeben. Die wird jetzt erneuert. Anfang August kommt der neue Rasen drauf. Dann geht es wieder richtig ab.

Schwingende Tribüne gestützt

Letzteres ist auch bei jedem Heimspiel Programm auf der Südtribüne. Die wird ebenfalls renoviert, allerdings ohne, dass es die Fans merken. Bei einem Teil der Unterränge hat es bereits erste Stützungsmaßnahmen gegeben. Nach der unteren Hälfte ist in diesem Sommer die obere Hälfte dran. Durch die Stützung wird die manchmal schwingende Tribüne ein wenig versteift, knapp 500 000 Euro kostet diese Präventivmaßnahme. „Nach den Umbauten auf der Südtribüne kann ich die tollen Gesänge noch ein bisschen mehr genießen“, sagt Christian Hockenjos, Leiter Organisation und Verwaltung bei Borussia Dortmund, und Koordinator für die Stadion-Umbauten.

In einem Vierjahresprogramm wird zudem der gesamte Stadion-Beton aus dem Baujahr 1974 saniert. In diesem Sommer sind die Unterränge auf der Nordtribüne dran.

Neue Kameras überwachen BVB-Fans auf der Südtribüne

Auf der Osttribüne werden sieben teure wie hochwertige Logen gebaut. Dafür muss der Medienarbeitsraum weichen, der Journalisten bislang die ligaweit beste Aussicht auf das Spielgeschehen ermöglichte. Sechs der sieben Logen hat der BVB bereits verkauft.

Außerdem erhält das gesamte Stadion ein neues Schließsystem. Schlüssel sind damit Geschichte, der Signal Iduna Park lässt sich künftig nur noch mit Karten öffnen.

Der erhöhten Sicherheit dienen auch neue Videokameras. Die Digitaltechnik mit beeindruckendem Zoom wurde erstmals beim Saisonspiel gegen den VfB Stuttgart eingesetzt und hat die BVB-Verantwortlichen überzeugt. Mit der Technik können Polizei und Sicherheitspersonal künftig sehen, wer sich im Block nicht die Zähne geputzt hat und vor allem, wer verbotenes Feuerwerk zündet. Unter besonderer Beobachtung: der Unterrang der Südtribüne und der Gästeblock.

Großprojekt: Jugendinternat

Aber nicht nur im eigenen Stadion baut der BVB um und investiert viel Geld. In Verlängerung der Nord-West-Ecke der Fußball-Arena soll ein neuer großer Fanstore entstehen, der den erst 2007 eingerichteten und an Spieltagen hochfrequentierten Shop im August-Lenz-Haus entlastet. Hier, in der ehemaligen Geschäftsstelle des Klubs, plant der BVB auch weitere Umbauten.

Und ein weiteres Großprojekt ist in Brackel vorgesehen. Dort entsteht ein neues Jugend-Internat, in angenehmer Nähe zum Trainingsgelände von Borussia Dortmund. Bis 2013 sollen hier 2,8 Millionen Euro investiert werden.