Dortmund. Der bekannte Dortmunder Neonazi Siegfried Borchardt („SS Siggi“) ist Sonntag nach kurzem Krankenhausaufenthalt gestorben. Er wurde 67 Jahre alt.

Der Dortmunder Neonazi Siegfried Borchardt ist tot. Er sei im Alter von 67 Jahren nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt in der Nacht zu Sonntag gestorben, teilte die Splitterpartei Die Rechte mit. Die Polizei bestätigte am Montag den Tod des als „SS-Siggi“ bekannten Rechtsextremen.

Borchardt war für die Partei 2014 in den Dortmunder Stadtrat gewählt worden, gab sein Mandat aber bereits nach zwei Monaten aus gesundheitlichen Gründen wieder ab. Borchardt war lange Zeit einer der Köpfe der Dortmunder Rechtsextremen-Szene und auch bundesweit bekannt.

"SS-Siggi" war Kopf der Dortmunder Rechtsextremisten

In den 1980er-Jahren war er Anführer der rechten „Borussenfront“, die unter anderem Veranstaltungen der rechtsextremen Partei NPD absicherte. Für die „Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei“ (FAP) trat er in mehreren Wahlen erfolglos an. Die FAP wurde 1995 verboten.

Borchardts Vorstrafenregister ist lang, darin aufgeführt werden unter anderem Volksverhetzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und gefährliche Körperverletzung. Er galt als Kopf der Dortmunder Neonaziszene.

Bei Neonazi-Aufmärschen mischte Borchardt immer wieder mit und zeigte hierbei auch den Hitlergruß - deswegen verurteilte ihn zum Beispiel das Dortmunder Amtsgericht 2003 zu vier Monaten Haft ohne Bewährung. (red/mit dpa)