Bottrop. Die Brauerei wächst seit 2019. Für 2025 haben die Bottroper einige Pläne. Zum Beispiel: Eine neue Biersorte wird auf den Markt gebracht.
Noch genießen „nur“ die Genussrechte-Inhaber der Brauerei exklusiv das neue Export-Bier. Im nächsten Jahr darf dann jeder in den Genuss kommen. Gegenüber der WAZ kündigt das Bottroper Bier an, das voraussichtlich ab April die 0,5-Literflasche auch für den Handel produziert, abgefüllt und verkauft wird.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
„Es ist bei vielen Leuten unheimlich gut angekommen“, sagt Braumeister Arthur Riedel. Deshalb habe man sich entschieden, das Export in mehr Chargen und für Kunden zu produzieren. Dieses Bier ist stärker eingebraut. Der Grund für diese Art des Herstellungsprozesses erklärt sich im Namen.
Export war traditionell für den Export bestimmt und sollte demzufolge weite Wege zurücklegen. „Alkohol ist ein Konservierungsmittel, dadurch war es länger haltbar“, erklärt der Braumeister. Das Export aus Bottrop hat 5,6 Prozent und ist ein helles Bier. Münchener Exportbier sei eher mild, Wiener Export eher malzig. „Weil wir hier im Pott sind, haben wir es nach der Dortmunder Export-Art gebraut“, sagt Arthur Riedel.
Firmenphilosophie der Brauerei: Bottroper Bier wird nicht filtriert
Das Bottroper Export bezeichnet er als „kantig“ und ist unfiltriert, ganz im Sinne der Firmenphilosophie. Unfiltrierte Biere sind nicht nur intensiver im Geschmack. „Wir behalten die Inhaltsstoffe drin. Das macht das Bier schön vollmundig“, erklärt Riedel, der neben seiner Eigenschaft als Braumeister auch Biersommelier ist. Ebenso bleiben der Anteil an Eiweißen und Vitaminen im unfiltrierten Bier enthalten.
Ob das Export das ganze Jahr gebraut und verkauft wird, wird sich noch zeigen. „Wir werden sehen, wie sich die Saison entwickelt“, sagt Arthur Riedel. „Es macht mir Spaß, immer was Neues auszuprobieren.“
„Es ist bei vielen Leuten unheimlich gut angekommen.“
In 2025 plant die Brauerei mit einem weiteren neuen Produkt: einem Festbier. Der Braumeister und Biersommelier erklärt, um was es sich bei einem Festbier genau handelt. „Ein Festbier hat ungefähr sechs Volumenprozent. Es ist ein helles Bier, geht aber eher in Richtung leicht orange. Von der Farbe ist es vergleichbar mit einem Sonnenuntergang, dezente Hopfennote und leicht malzig.“
Bisher nur in Planung: Noch ein Bier für den Herbst 2025?
Noch ist beim Festbier nichts in Stein gemeißelt. Man befindet sich (noch) nicht in konkreten Überlegungen. „Wir sind in grober Planung“, sagt Markus Gehring vom Bottroper Bier. Wenn das Festbier produziert werden sollte, dann wahrscheinlich für den September und Oktober – passend für den Zeitraum des Oktoberfests.
Auch die Inhaber der Genussrechte dürfen sich für 2025 freuen. Nach Export in diesem Jahr will sich Arthur Riedel wieder etwas Neues als Sonderbier einfallen lassen. 177 Euro hat einst ein solches Genussrecht gekostet, mit dem der Käufer der Brauerei Geld geliehen hat. Anstatt reeller Zinsen bekommen die Besitzer jährlich eine Sonderedition des Bottroper Biers.
Brauerei Bottroper Brauerei erweitert ihr Sortiment
Immer mehr Biere im Sortiment bedeuten doch eigentlich immer Platz am Standort an der Sterkrader Straße, oder? Mit Blick auf die Tanks und das Lager beruhigt Arthur Riedel: „Wir haben bei den Kapazitäten noch Luft nach oben. Wir können noch mehr brauen.“
In 2025 soll das Fassbiergeschäft zusätzlich zum Flaschengeschäft weiter angekurbelt werden. Der Verkauf der Fässer ist möglich sowohl für die Gastronomie als auch für Privatkunden. Wer also eine Zapfanlage bei sich zu Hause besitzt, kann sich das Bottroper Bier ab zehn Liter an den Hahn klemmen.
Bottroper Bier: Warum es kein Fünf-Liter-Partyfass gibt
Das Fass wird befüllt, nach der Rückgabe an die Brauerei gereinigt und wiederbefüllt. Ein Fünf-Liter-Partyfass gehört nicht zum Sortiment. Die Brauerei hat sich dagegen entschieden. „Es ist ein Einweggebinde“, sagt Arthur Riedel. Also schlecht für die Umwelt. Auch die Bierqualität aus dieser Dose sei nicht die Beste.
Darüber hinaus will die Brauerei noch mehr über den Bottroper Tellerrand schauen. Man will das Gespräch zu Gastronomen aus Nachbarstädten suchen. Bisher galt die Konzentration hauptsächlich auf die Heimatstadt. „Wir wollen gesund wachsen“, sagt Arthur Riedel. Und dieses gesunde Wachstum scheint immer mehr Früchte zu tragen.
- Frühchen Mihra: „So klein und zierlich, aber so stark“
- Lenny (13) geht nicht zur Schule: „Die schlagen mich irgendwann tot“
- Schuldneratlas: So viele Bottroper sind verschuldet
- Neues Konzept auf der Gastromeile: „Pommesbude kann ich nicht“
Personell hat sich die Brauerei in diesem Jahr breiter aufgestellt. Elf Minijobber gehören mittlerweile zum Team – zum Beispiel für den Ausschank am Feierabendfreitag in der hauseigenen Lokalität „Theos“. Die größte Investition und Neuerung in diesem Jahr befindet sich seit ein paar Wochen auf dem Dach. „Unsere Photovoltaikanlage“, sagt Markus Gehring.
Damit stellt sich die Brauerei nachhaltig und ressourcenschonend auf. Arthur Riedel hofft, dass in der Zukunft zumindest während der Betriebszeit tagsüber ausreichend Strom produziert wird.