Bottrop. Seit Anfang 2024 ist in elf Bottroper Schulen eingebrochen worden, zuletzt registrierte die Stadt einen Anstieg. So will sie darauf reagieren.
Im September haben Einbrecher aus der Cyriakusschule in Bottrop-Mitte nicht nur Tablets, Musikboxen und Geld gestohlen, sie haben auch massive Schäden hinterlassen. Schränke wurden umgeworfen, Glaseinsätze zerbrochen, Türen beschädigt, meldete die Polizei. Der Inhalt aus dutzenden Schubladen wurde auf dem Boden verteilt, elektrische Geräte demoliert. „Der Schaden ist groß“, bestätigte auch Schulleiterin Silke Jaskolka gegenüber der Redaktion. Einbrüche samt Vandalismus in Schulen sind in Bottrop zu einem so großen Problem geworden, dass die Stadt nun über eine Überwachung nachdenkt.
Seit Anfang des Jahres 2024 wurde in folgende elf Schulen eingebrochen, berichtet auf Nachfrage der Redaktion die städtische Pressestelle mit Stand Ende Oktober: Schule am Tetraeder, Cyriakusschule, Vestisches Gymnasium, Schillerschule, Grundschule Vonderort, Janusz-Korczak-Gesamtschule, Berufskolleg Bottrop, Heinrich-Heine-Gymnasium, Rheinbabenschule, Willy-Brandt-Gesamtschule, Paulschule.
Im Jahr 2022 waren 22 Einbrüche in Schulen zur Strafanzeige gebracht worden
Im Jahr 2022 waren 22 Einbrüche in Bottroper Schulen zur Strafanzeige gebracht worden. Die Stadt ergriff Maßnahmen, auf dass sich Diebstähle in Schulen weniger lohnen sollten. So seien etwa die durch die Stadt Bottrop zur Verfügung gestellten digitalen Endgeräte so konfiguriert worden, dass nach einem Diebstahl anhand der Seriennummer durch das Amt für Informationsverarbeitung der sogenannte „Lost-Modus“ aktiviert werde.
Anfang Dezember 2023 dann waren fürs laufende Jahr neun Einbrüche in Bildungseinrichtungen dokumentiert worden, also deutlich weniger als im Vorjahr. Doch dieser scheinbar rückläufige Trend hielt offenbar nicht an.
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Im letzten Schulausschuss im Oktober sprach Dezernentin Karen Alexius-Eifert von einem „bedauernswerten Anstieg“ bei den Schuleinbrüchen in den zurückliegenden Wochen. Und das „diffus über diverse Schulstandorte“ verteilt. Darauf reagierend, wolle man nun probieren, das einzudämmen.
Fachbereichsleiterin Nadine Granow-Keysers thematisierte in dem Zusammenhang „Überwachungsmöglichkeiten“, die aber nicht sofort an allen Schulen umgesetzt werden könnten. „Die Idee ist, an zwei Standorten etwas auszuprobieren.“ Überwachung an Schulen umzusetzen sei rechtlich ein wenig problematischer und könne erst eingesetzt werden, wenn die Öffentlichkeit (wie Vereine) die Gebäude auch im Nachmittags- oder Abendbereich nicht mehr nutze.
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Das Schulressort stimmt sich in diesen Fragen mit dem Fachbereich Recht und Ordnung und dem Bereich Immobilienwirtschaft ab. Konkrete Vorschläge sollen in einer der kommenden Schulausschusssitzungen vorgestellt werden, die nächste findet am 27. November statt.
Auf Nachfrage der Redaktion, welche Form der Überwachung überlegt wird und was die weiteren Schritte sind, antwortet die Pressestelle der Stadt so: „Es sollen möglichst zwei Systeme (Einbruchmeldeanlage und Videoüberwachung) getestet werden, hierzu befinden wir uns gerade in Gesprächen mit verschiedenen Anbietern.“ Wahrscheinlich müssten die Systeme öffentlich ausgeschrieben werden.