Bottrop. Beim Herbstfest auf dem Abenteuerspielplatz ist der neue Stall offiziell eingeweiht worden. Was die Familien an der Anlage besonders schätzen.

Der Abenteuerspielplatz (ASP) als offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche gehört zu den beliebtesten Spielplätzen der Stadt. Beim traditionellen Herbstfest tummelten sich am Samstag wieder Hunderte Kinder mit Eltern und Großeltern auf dem weitläufigen Gelände in Batenbrock.

Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt, den neuen Stallkomplex vorzustellen. Nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Klaus Strehl und Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski konnten die Besucher die Stallung besichtigen, die den Anforderungen der modernen Tierhaltung entspricht.

Neuer Stall am Bottroper Abenteuerspielplatz: Diverse Probleme beim Bau

Der Holzbau mit hohem Blechdach enthält vier an die Größe der Pferde angepasste Boxen mit gelenkschonenden Bodenmatten, die weniger Einstreu erfordern. Durch „Sichtbeziehungen“ fühlen sich die Pferde nicht einsam, Schafe und Ziegen leben in artgerechter Gruppenhaltung. Einrichtungsleiterin Margarete Haseke freut sich über die überdachte Stallgasse mit Zugang zur Wiese und neuen Mistplatte. Bei schlechtem Wetter werde dadurch die Tierpflege oder der Tierarztbesuch wesentlich erleichtert. Eine Begleitheizung sorgt dafür, dass die Wasserleitungen nicht einfrieren.

Die angepassten Tränken wurden von „GemeinSinnschafftGarten“ gespendet. „Wir wollten als Verein etwas für die Gemeinschaft in Bottrop tun und kennen alle den Abenteuerspielplatz“, erklärte Nora Schrage-Schmücker. Träger des ASP ist der Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Der lange Weg zum neuen Stall ist endlich beendet, Tiere und Personal freuen sich“, begrüßte Stadtvorstand Lukas Fleger, der mit seinem umlagerten Bauchladen die Kinder mit Eis versorgte, die ersehnte Fertigstellung.

Viele Familien haben am Samstag das Herbstfest besucht.
Viele Familien haben am Samstag das Herbstfest besucht. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Es habe diverse Probleme beim Bau gegeben, da vieles nicht in Plänen verzeichnet war und mühsam gesucht werden musste, erläutert Henrik Reiter, Abteilungsleiter des Fachbereichs Stadterneuerung. Auch durch die Wetterumstände und Geländeprobleme konnte der Zeitplan nicht annähernd eingehalten werden. Durch Entgegenkommen der Bezirksregierung habe man die Fristen verlängern können, um die Förderung nicht zu gefährden.

Massive Kostensteigerung beim Bau des neuen Stalls

Hingenommen werden musste auch eine massive Kostensteigerung, die wohl durch den städtischen Haushalt aufgefangen werden muss. Beim Herbstfest wollte die Abteilung „auch die Gelegenheit nutzen, uns, die Aktion und die Möglichkeiten des ASP zu publizieren“. So bot man über das Glücksrad die Teilnahme am Pferdequiz, Pferdepflege-Memory, Hufeisen- und Dosenwerfen als Kinderprogramm an. Im kreativen Bereich drehte sich ebenfalls alles ums Pferd, Holzhufeisen wurden bemalt, Buttons mit Pferdemotiven erstellt

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Ansonsten war vor allem Bewegung angesagt, überall rollten Bälle, es wurde gehüpft, getobt, geklettert, gerutscht, vor Vergnügen gekreischt. Mehr Geduld war in der langen Schlange beim Ponyreiten gefragt. Andrang herrschte auch am Kletterturm, wo auch die Kleinsten gesichert die Höhen erklimmen konnten. Die siebenjährige Amelie holte sich gekonnt die süße Belohnung aus der Tasche ganz hoch oben und lieferte die Erklärung für den souveränen Aufstieg gleich mit: „Ich war in den Ferien in einem Kletterkurs.“

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Eltern schätzen den Abenteuerspielplatz: „Hier läuft alles wie von selbst“

Auch die Eltern schätzen den ASP: „Hier läuft alles wie von selbst, die Kinder finden immer Spielpartner, und die Mitarbeiter sind toll“, lobt eine junge Mutter. Der Kontakt mit Tieren sei ebenso wichtig: „Meine Tochter hatte Angst vor Tieren, jetzt geht sie problemlos damit um.“

Der Sicherheitsaspekt spiele auch eine nicht unerhebliche Rolle. „Hier ist alles umzäunt, nur ein Eingang, man muss keine Angst haben, dass die Kinder auf die Straße laufen“, findet eine Gruppe junger Mütter. Viele Eltern haben selbst Erinnerungen an ihre Kindheit auf dem Abenteuerspielplatz: „Wir waren als Kinder immer hier“, sagen Ahmet und Mustafa, die mit ihren Familien jetzt „leider“ in einem anderen Stadtteil wohnen, „sonst wären wir auch ständig hier“.

Gefördert wurde die Maßnahme „Neugestaltung und Erneuerung des ASP“ durch Mittel der EU, des Bundes und des Landes im Rahmen der Gesamtmaßnahme Batenbrock-Südwest, dazu gehört auch der Park und das Bürgerhaus. Neben dem neuen Stall wurden auch Spielgeräte gefördert, Sitzgelegenheiten und Papierkörbe aufgestellt.