Bottrop. Die Parkplätze fallen zurzeit weg. Auch gemietete Parkplätze von Geschäftsleuten sind tagsüber nicht erreichbar. Was dort gerade passiert.

Wer tagsüber die Parkplätze am Kreuzkamp / Gladbecker Straße ansteuert, hat ein Problem: Die Zufahrt ist dicht. Rot-weiße Baken versperren die Einfahrt ausgerechnet vor beliebten Lokalen wie Pikilía, Bodega und vor allem dem Frisörsalon Beck. Der Grund: In diesem Bereich findet gerade die Trennung und Verlegung einer Gasleitung statt. „Arbeiten, die wohl noch wenigstens bis zum 15. November andauern“, so Sarah Jockenhöfer, eine Sprecherin der Stadt.

Für Heike Horstmann, Inhaberin des Frisörsalons, eine mittlere Katastrophe. Denn sie hat viele Kundinnen und Kunden, die älter oder nicht mehr so mobil sind und nun nicht wissen, wie sie das Geschäft erreichen. „Und gerade heute, am Freitagmorgen, erwarten wir allein neun Stammkunden von weiter weg, sogar von außerhalb, aus Bochum, Hattingen oder Moers, die nicht wissen, wohin“, so die Inhaberin.

Auch Angemietete Kundenparkplätze sind tagsüber wegen der Sperrung nicht erreichbar

Besonders ärgerlich: Selbst die von ihr angemieteten vier Kundenparkplätze im Hof des Hauses an der Gladbecker Straße 33 seien nicht anzufahren. Zumindest nicht bis zum späteren Nachmittag. Dann, nach Feierabend der Bauarbeiter, werden die Baken nämlich geöffnet, provisorische Brücken über den Ausschachtungen ermöglichen dann die Zufahrt zu den Höfen. „Für uns natürlich viel zu spät, dann schließen wir ja fast schon“, sagt Heike Horstmann.

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Übrigens. Die Einmündung, die normalerweise die Ausfahrt für die parkenden Autos ist, hat ein Einfahrt-verboten-Schild. Wer trotzdem hineinfährt und erwischt wird, riskiert ein saftiges Knöllchen. „Hat eine Mitarbeiterin erlebt, die nur etwas im Laden abgeben wollte und vielleicht drei, vier Minuten dort ihren Wagen hatte. Sicher, unerlaubt, ich weiß, ärgerlich trotzdem“, schildert die Geschäftsfrau die Lage.

Erst abends wird die Zufahrt zu den Parkplätzen am Kreuzkamp wieder geöffnet. Tagsüber bleibt für Fußgänger nur ein schmaler Weg zwischen Sicherheitsbaken und Blumenkübeln.
Erst abends wird die Zufahrt zu den Parkplätzen am Kreuzkamp wieder geöffnet. Tagsüber bleibt für Fußgänger nur ein schmaler Weg zwischen Sicherheitsbaken und Blumenkübeln. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ein Haltestreifen nur für Anlieferer wenige Meter vor der Einfahrt zum Parkplatz sei fast immer durch parkende Fahrzeuge belegt. „Tagsüber ein Chaos“, so Heike Horstmann. Sie ist überdies sauer, da sie, offenbar im Gegensatz zu anderen Anliegern, im Vorfeld weder über Art noch Dauer der Baumaßnahmen informiert wurde.

Bauarbeiten in den Herbst verlegt, um die Außengastronomie der Restaurants nicht zu sehr zu belasten

Das sei möglich, sagt Peter Efing, Sprecher des Gasversorgers Ele. „Wir haben aber lange vor Beginn er Arbeiten mit den Gastronomen gesprochen und die Arbeiten extra in die kältere Jahreszeit verlegt, damit die Außengastronomie im Sommer weiter stattfinden konnte“, so der Sprecher des Energieversorgers Ele. Das bestätigt Angela Süselbeck von der Bodega. „Klar, eine Baustelle vor dem Geschäft ist nie schön, bald wird auch noch die Terrasse aufgerissen, aber es muss ja gemacht werden und man hat sich mit uns abgesprochen.“

Die Ele erneuert gerade die Gashaupt- und die Zuleitung zu den Häusern in diesem Bereich. Der Verlauf der Leitungen passte nicht mehr zum aktuellen Straßenverlauf und zu der Nutzung der Flächen vor den Häusern. Man wollte nicht, dass bei künftigen Undichtigkeiten oder anderen Leitungsproblemen die Rohre unter den Terrassen verliefen.

Man habe schon darauf geachtet, dass es so wenige Einschränkungen wie möglich für die Anlieger gebe, aber man könne nun mal nur tagsüber arbeiten, heißt es seitens des Gas- und Stromversorgers. Wie Stadtsprecherin Sarah Jockenhöfer gehe auch er von Mitte November als Enddatum für die Arbeiten aus. Sarah Jockenhöfer: Straßenverkehrs- und Tiefbauamt hätten zuvor die Situation ausgelotet und sich für diese Lösung entschieden, auch wenn es für einige Unannehmlichkeiten bedeute.