Bottrop. Nicht gerade billig und trotzdem schnell ausverkauft: Seit wenigen Wochen ist Dubai-Schokolade ein Hit. So sieht es in Bottrops Supermärkten aus.
Teuer kaufen oder preiswerter selbst herstellen? Das ist die Frage, die sich Fans oder neugierig Gewordene in Bottrop gerade stellen. Es geht um die sogenannte Dubai-Schokolade. Ganz profan formuliert handelt es sich um Bitter-, Vollmilch- oder weiße Schokolade mit einer Füllung aus Pistaziencreme und Engelshaar. Das wiederum sind dünne Teigfäden, wie man sie von türkischen oder orientalischen Süßigkeiten oder Gebäck kennt. Nicht zu verwechseln mit der Pastasorte „Capelli d‘Angelo“, der wohl dünnsten Spaghetti-Art, die hier ebenfalls Engelshaar heißt.
Als Schoko-Variante klingt das zunächst nicht spektakulär. Scheint es für viele aber zu sein. Denn nicht zuletzt dank Social Media, in Deutschland angeblich ausgelöst von der Bochumer Bloggerin Kiki Aweimer, hat sich ein wahrer Hype um die Dubai-Produkte entwickelt, egal ob als fertige Schokoladen-Tafel oder mittlerweile auch um die Zutaten, vor allem die Pistaziencreme und das Engelshaar.
Diese spezielle Schokolade bekommt man auch in Bottrop gerade nicht zum Schnäppchen-Preis
Die Schokolade bekommt man nicht zum Schnäppchen-Preis, wenn man sie derzeit überhaupt noch bekommt. Zwischen acht und 16 Euro für eine 200-Gramm-Tafel, deren Schokohülle wohlgemerkt nicht von Luxusherstellern wie Läderach, Bonnat, Domori, Valrhona, nicht einmal Lindt oder Hachez stammt.
In den Rewe-Märkten von Kathrin Gödecke in Kirchhellen oder an der Horster Straße sind diese Regale leer. Mittwochmittag meldete Kirchhellen: noch acht Tafeln da, zum Stückpreis von 8,99 Euro. Für den Rewe an der Horster Straße meldet Lars Westerkamp ausverkauft. 40 Tafeln waren ruckzuck weg. „Die nächste Lieferung wird wohl für Montag erwartet“, so der stellvertretende Marktleiter.
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Das Engelshaar gebe es gar nicht. Und bei der Pistaziencreme würde es ebenfalls eng, so Westerkamp. Das gleiche Bild im Rewe-Markt von Familie Triebe an der Prosperstraße. „Wir warten auf die Ware“, sagt Markus Triebe. 8,99 Euro für 200 Gramm, wenn es welche für 5,99 Euro gebe, sei das im Vergleich schon ein Schnäppchen. „Aber nein, alles weg, wir hoffen, dass bei er Lieferung Donnerstagabend wieder etwas dabei ist“, so der Junior-Chef.
Und bei den Zutaten zum Selbstmachen von Dubai-Schokolade? Das Engelshaar, das sie von einem türkischen Großhändler beziehen, sei ebenfalls Mangelware. Der Händler schaue sich selbst schon verzweifelt um, weiß Triebe. Ähnlich sehe es an der Pistaziencreme-Front aus.
„In der vergangenen Woche hatten wir 100 Kartons mit 600 Gläsern der grünen Masse für die Füllung, alles weg. Daran hätten wir früher Jahre verkauft.“ Bei der Eigenmarke „Rewe Feine Welt“ habe es die Creme mit 30-prozentigem Pistazienanteil gegeben. Weg. Für ein italienisches Produkt mit 10 Prozent Pistazienanteil zahle die Kundschaft zwar ebenfalls 3,99 Euro, aber das sei auch aus.
Selbst die Rohzutaten zum Selbstmachen von Dubai-Schokolade sind gerade in Bottrop knapp
Lediglich bei der Schokolade gehe noch etwas. Kuvertüre, Blockschokolade oder die normalen Tafeln mit diversen Geschmacksrichtungen und unterschiedlichem Schokoanteil gibt es noch. Andere Dubai-Schokoladen-Produkte wie Eis, Macarons oder Törtchen, die ebenfalls im Zuge des Hypes Konjunktur haben, gebe es allerdings nicht an der Prosperstraße.
Die gibt es übrigens auch bei Edeka Zurheide im Südringcenter nicht. Wer diese Patisserie-Produkte möchte, setze sich am besten mit den Düsseldorfer Zurheide-Feine-Kost-Filialen in Verbindung, sagt Marius Hopp, einer die Marktleiter im Südringcenter. Die Fahrer würden dann die „Dubai Chocolate Tartes“ nach Bottrop liefern. Die Dubai-Tafeln erwartet Hopp übrigens erst für Montag am Südring. „Der Chef hat wohl noch eine Charge bekommen, der Preis steht aber noch nicht fest“, weiß Hopp.
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Für die Hobby-Produzenten: Die Engelshaar-Fäden seien ebenfalls nicht zu bekommen. Die Pistaziencreme schon eher, aus Italien, zehn Prozent Pistazien. Schokolade? Kein Problem. Kuvertüre oder normale Vollmilch- oder Bitter-Sorten seien im Sortiment.
Privat gefragt, fühlt sich der Marktleiter an den Hype um Takis-Chips im vergangenen Jahr erinnert. Auch da sei durch Social Media, namentlich Tiktok, eine Welle ausgelöst worden um diese eingerollten Tortilla-Chips. Und jetzt bei der Dubai-Schokolade? So ganz verstehe er den Wirbel nicht, sagt Marius Hopp. Für ihn schmecke die ähnlich wie Ritter Sport Keks oder Crunchy, halt ergänzt durch Pistazie. Aber wie gesagt: Die Dubai-Schokotafeln sind ja im Anmarsch.