Bottrop. Bottrops Zentrum für psychische Gesundheit, Valeara, hat sich in der Innenstadt vergrößert. Was neu ist und die Gründe für die Erweiterung.

Das Zentrum für seelische Gesundheit, Valeara, hat sich am Standort an der Hochstraße vergrößert und dafür rund zwei Millionen Euro investiert. Die Tagesklinik, erst vor einem Jahr eröffnet, ist von 240 auf 340 Quadratmeter ausgebaut worden.

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Darüber hinaus ist die Psychiatrische Institutsambulanz (kurz: PIA) gewachsen, von 900 auf 1600 Quadratmeter. Die PIA erstreckt sich inzwischen an der Hochstraße 41 über zwei Stockwerke (1. und 3. Etage). Die Bauzeit der PIA mit unterschiedlichen Bauabschnitten begann laut Valeara im November 2023 und soll diesen Dezember abgeschlossen sein. 

„Insgesamt sind wir mit den Ausbaustufen Tagesklinik, PIA und MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum, Anm. d. Red.) Neurologie nun bei knapp 3000 Quadratmeter“, sagt Valeara-Sprecherin Dirten von Schmeling.

Der Platz wird knapp: Die Verwaltung von Valeara muss ausziehen

Weil der Platz knapp geworden ist, ist die Valeara-Verwaltung sogar aus dem Gebäudekomplex ausgezogen. In der dritten Etage befindet sich stattdessen ein Teil der PIA. Die Verwaltung hat Räume in einem Gebäude auf der anderen Seite der Hochstraße angemietet.

In der PIA sind die Böden neu, eine neue IT-Infrastruktur geschaffen und es ist frische helle Farbe an den Wänden. Auch die Aufteilung ist geändert, Räume sind teilweise neu zugeschnitten, sodass kleinere Rückzugsbereiche für die Patienten, Fachpflegepersonal und Ärzte entstanden sind.

Die Räume in der neuen Psychiatrischen Institutsambulanz von Valeara sind neu zugeschnitten, sodass mehrere Bereiche wie hier ein Gruppenraum entstanden sind.
Die Räume in der neuen Psychiatrischen Institutsambulanz von Valeara sind neu zugeschnitten, sodass mehrere Bereiche wie hier ein Gruppenraum entstanden sind. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Es gibt mehr Behandlungsräume, Sprechzimmer und Gruppenräume. Zum Beispiel ist in der dritten Etage ein Raum für Kunsttherapie eingerichtet worden. Auch Ergotherapie, psychologische Einzel- und Gruppentherapie oder Bewegungstherapie sind in der PIA möglich.

Sebastian Riebe, Chefarzt der Psychiatrischen Institutsambulanz von Valeara, und Kunsttherapeutin Sandra Konrads stehen in dem neuen Raum für Kunsttherapie.
Sebastian Riebe, Chefarzt der Psychiatrischen Institutsambulanz von Valeara, und Kunsttherapeutin Sandra Konrads stehen in dem neuen Raum für Kunsttherapie. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Alles unter einem Dach“, sagt Sebastian Riebe, Chefarzt der PIA und Tagesklinik sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Denn die Ansprechpartner für die psychiatrischen und neurologischen Patientinnen und Patienten sowie deren Therapiemöglichkeiten befinden sich in einem Gebäudekomplex.

„Der Bedarf ist da, und er steigt kontinuierlich“, sagt Riebe. Bis zu 800 Patienten nutzen inzwischen die Angebote von Valeara an der Hochstraße. Die meisten von ihnen kommen aus dem Ruhrgebiet.

Es gibt laut Chefarzt auch Patienten, die weite Wege in Kauf nehmen und aus Köln, Düsseldorf oder Bonn nach Bottrop anreisen, weil sie in ihren Heimatstädten keinen Therapieplatz bekommen haben oder „das Angebot in der Fläche zu gering ist“.

„Depressionen und Angststörungen sind deutschlandweit die häufigsten psychischen Erkrankungen“, sagt der Facharzt. Die Gründe für eine psychische Erkrankung können unterschiedlich sein: Einsamkeit, Isolation, Familienkonflikte, Trennung, Verlust oder wirtschaftliche Probleme.