Bottrop. Seit Jahren wird an einem Pumpwerk in Bottrop gebaut. Anwohner sind genervt. Nun hat die Stadt einen Zeitplan zur Fertigstellung bekannt gegeben.

Böse Zungen behaupten, dass sich die Baustelle am Pumpwerk „Im Brinkmannsfeld“ zu einer endlosen Geschichte entwickeln wird. Ende 2022 sollte sie voraussichtlich fertig sein. Das teilte die Stadt der WAZ auf Nachfrage im Mai 2022 mit.

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Doch voraussichtlich, scheint ein dehnbarer Begriff zu sein. Nun ist Oktober 2024 und die Baustelle ist noch nicht fertig. Ein WAZ-Leser und Anwohner ärgert sich: „Es wächst inzwischen zu, es verlottert und Müll liegt herum.“ Besonders ärgert er sich über den Kran. Er wünscht sich einen Sichtschutz. Denn von seinem Grundstück aus hat er unfreiwillig „den besten Blick“ darauf.

Schon aus der Ferne ist der Schwenkkran, der ein Bauteil des Pumpwerks ist, zu sehen. Anwohner stören sich auch an dessen Farbe (orange und rot), die zusätzlich zur Störung beiträgt. Zudem würde der Kran ihrer Meinung nach nicht ins Landschaftsbild passen, das geprägt ist von Bäumen und Wiesen.

Die Farbe stört: Der Schwenkkran soll umlackiert werden

Der WAZ-Leser schlägt eine Umlackierung in Anthrazit vor. Die Stadt ist gegen eine Umlackierung. „Aus Arbeitsschutzgründen“, heißt es vonseiten der Pressestelle auf WAZ-Anfrage. Bei der orangen Farbe handelt es sich in dem Fall um eine Signalfarbe.

Auch die Nachfrage der Anwohner nach einem Sichtschutz durch Bäumen findet auf Stadtseite kein Gehör. „Um einen gewissen Sichtschutz zu gewährleisten, wurde vom Fachbereich Umwelt und Grün geprüft, ob Baumpflanzungen möglich sind“, schreibt die Pressestelle.

Was die Stadt auf Anwohner-Forderung von Schichtschutz antwortet

„Dies ist aufgrund von diversen Stromleitungen in den betreffenden Bereichen wohl nicht der Fall. Auch eine Baumpflanzung zwischen dem Bolzplatz und der Mauer des Anliegers wurde seitens des Fachbereichs geprüft. Hier ist der Streifen zwischen Mauer und Ballfangzaun zu schmal, sodass auch hier keine Baumpflanzung möglich ist.“

Und wie geht es am Pumpwerk weiter? „Am 9. Oktober erfolgte die TÜV-Abnahme. Dabei hat der TÜV sechs Mängel festgestellt, welche nun beseitigt werden müssen“, teilte die Pressestelle mit.

Stadt teilt mit, bis wann die Mängel beseitigt werden sollen

„Die Mängelbeseitigung ist innerhalb des Oktobers geplant. Der Probebetrieb soll dann im November beginnen. Dieser wird vier Wochen dauern. Im Anschluss an den Probebetrieb ist der direkte Übergang in den Regelbetrieb vorgesehen. Mit Beginn des Regelbetriebs kann das alte Pumpwerk zurückgebaut und die restliche Oberflächenbefestigung hergestellt werden.“

Ein neuer Zeitraum für die Fertigstellung wird in Aussicht gestellt. „In Abhängigkeit von der Witterung wäre eine Fertigstellung im Februar 2025 möglich“, heißt es. Die Anlage stammt aus den 1960er Jahren, deswegen muss laut Stadt ein neues Pumpwerk zur Abwasserentsorgung gebaut werden.

Die Verzögerung sieht die Stadt ein. „Es ist richtig, dass sich die Fertigstellung des Pumpwerks deutlich verzögert hat.“ Die komplette Elektroverkabelung musste aufgrund des Diebstahls der Leitungen erneuert werden. Außerdem seien verschiedene Einbauteile nicht lieferbar gewesen.