Bottrop-Kirchhellen. Nur noch kurz können Äpfel selber gepflückt werden, bevor sich die Saison in Bottrop-Kirchhellen dem Ende neigt. So gut lief die Saison.
Der Herbst ist in Bottrop nun endgültig angekommen und was passt da besser als Apfelkuchen oder frisch gepresster Apfelsaft. Wer dabei ganz nachhaltig und regional sein möchte, der kann die Äpfel hierfür in Kirchhellen direkt selber pflücken. Wen das Pflück-Erlebnis anspricht, der muss allerdings schnell sein. Denn die Apfelsaison ist zumindest in Sachen selber ernten bald bereits vorbei.
Bei Schmücker ist die Apfelsaison fast vorbei, zumindest in Sachen Selbstpflücke
„Bis Ende Oktober können die Äpfel noch gepflückt werden“, sagt Eberhard Schmücker. Aktuell seien noch genug Früchte an den Bäumen, um die Selbstpflücke auf dem Schmücker Hof geöffnet zu lassen. „Mit dem Interesse an der Selbstpflücke bin ich sehr zufrieden. Das wird nach wie vor super angenommen“, sagt er. Dass die Bottroper bei Schmücker ihre Äpfel selbst pflücken können, ist allerdings nur ein Teil der Apfelernte. „Wenn die Selbstpflücke dann beendet ist, werden wir noch bis Ende November den Rest pflücken“, erklärt er.
Mit der diesjährigen Saison ist der Kirchhellener Landwirt dabei bis jetzt eher mittelmäßig zufrieden. „Die Saison lief so lala. Der Regen hat uns vor Herausforderungen gestellt.“ Zwar hätten die Äpfel eine sehr gute Qualität und auch äußerlich würden die Wetterbedingungen für eine herrliche Farbe sorgen; schwierig sei es dieses Jahr dennoch gewesen. „Wir liegen trotzdem noch im Soll. Ich will mich gar nicht beklagen, auch wenn es schon mal besser war“, zieht er Bilanz. Nun ginge es darum, die restlichen Äpfel gut eingelagert zubekommen.
„Es war kein Totalausfall, sondern innerhalb der normalen Ernteschwankungen“
„Zum selber pflücken ist das jetzt bereits das letzte Wochenende“, sagt Jörg Umberg. Auf seinem Hof gibt es neben verschiedenen Beeren traditionell im Spätsommer und Herbst auch reichlich Äpfel auf den Plantagen, die selber gepflückt werden können. Ganz vorbei ist die Apfelsaison auf Hof Umberg nach dem Wochenende aber noch nicht.
„Aktuell hängen noch drei Sorten an den Bäumen. Ich denke, in den nächsten zwei Wochen werden wir die restlichen Äpfel zweier Sorten dann ernten“, sagt er. Eine Sorte sei allerdings erst im Dezember reif und werde dann im Hofladen als Winterapfel angeboten. So wird es auch in den nächsten Wochen noch reichlich Äpfel im Hofladen zu kaufen geben, nur als Selbstpflücker ist schon Schluss.
Wie gut die Saison lief, da ist er jedoch noch nicht ganz schlüssig. „Ich würde sagen, die Saison war etwas schwächer als die letzten Jahre. Es war aber trotzdem eine normale Ernte.“ Problematisch war der viele Regen in den vergangenen Wochen, der zusammen mit Hagelereignissen dafür gesorgt habe, dass es einen höheren Anteil an Klasse-zwei-Äpfeln gab. „Es war kein Totalausfall, sondern innerhalb der normalen Ernteschwankungen. Ich bin ganz zufrieden“, fällt er ein vorläufiges Fazit.
Nicht nur Äpfel: Bei Umberg gab es erstmals südländische Früchte zum selber Ernten
Erstmals hat Jörg Umberg auf seinem Hof in diesem Jahr auch südländische Früchte zum selber ernten angeboten. Im Sommer konnten die Bottroper hier neben heimischen Früchten erstmals auch Pfirsiche und Nektarinen selber pflücken. „Wir hatten schon in der Vergangenheit einzelne Pflanzen, dessen Erträge wir dann im Hofladen angeboten haben. Für dieses Jahr hatten wir aber noch reichlich nachgepflanzt.“
„Das hat sehr gut geklappt und wurde auch sehr gut angenommen. Trotz größerem Risiko“, sagt er. Denn obwohl Pfirsiche und Nektarinen in Kirchhellen klimatisch gut wachsen und gut her passen, sei der Frost ein großes Risiko. „Die Pflanzen blühen früher als andere und haben daher ein größeres Risiko am Frost kaputt zugehen“, weiß Jörg Umberg. Er hofft nun, dass im nächsten Jahr wieder genug Früchte durchkommen und er wieder eine Selbstpflücke anbieten kann.
Auf Hof Maaßen können noch knapp zwei Wochen Äpfel selber geerntet werden
Noch nicht ganz fertig ist auch die Apfel-Ernte auf dem Hof Maaßen. „Unsere späten Sorten hängen noch. Wir versuchen, die Selbstpflücke noch etwas geöffnet zu halten“, sagt Philipp Maaßen. Ihm liegt es am Herzen, dass die Bottroper ihre Äpfel hier traditionell immer noch bis zum Kürbisfest pflücken können, das in diesem Jahr am 26. und 27. Oktober stattfindet.
Doch schon jetzt ist er mit dem Interesse der Leute daran, ihre Äpfel direkt regional selber zu pflücken, zufrieden. „Das wird gut angenommen. Ich würde schon fast sagen, dass das Interesse mehr wird“, schätzt er die vergangenen Wochen ein. Vor allem Familien und Kita- oder Schulgruppen seien voller Begeisterung dabei.
„Mit der Saison allgemein hatten wir hier in der Region noch Glück“, sagt Philipp Maaßen. Vor allem in Sachen Frost im Frühjahr sei er mit seinen Bäumen noch gut davon gekommen. „Dadurch ist die Ernte dieses Jahr mehr oder weniger normal und ganz durchschnittlich.“