Bottrop. Seit dem Campingboom wird es enger auf den öffentlichen Parkplätzen. Die Stadt gibt Tipps für Wohnwagen- und Wohnmobilbesitzer in Bottrop.

Parkplätze werden immer begehrter, die Autos immer größer. Gleichzeitig hält der Camping-Boom in Deutschland an: Viele Menschen haben sich in der Pandemie Camping-Fahrzeuge zugelegt, noch mehr träumen davon. Aber wohin damit, wenn die Reisezeit vorüber ist?

Wo dürfen Wohnwagen und Wohnmobile in Bottrop parken?

„Grundsätzlich dürfen Fahrzeuge am rechten Fahrbahnrand parken, wenn nichts dagegen spricht“, beginnt Fabian Fingerlin, Leiter des Straßenverkehrsamts, seine Erklärung. Wenn also die Beschilderung nichts anderes besagt (nur Pkw-Parken, Halteverbot u.ä.) oder die Verkehrssituation ein Abstellen des Fahrzeugs nicht erlaubt (im Kreuzungsbereich, bei Fahrbahnverengungen).

Wohnmobile dürften unbegrenzt parken, solange sie angemeldet seien. Für Anhänger – und damit auch Wohnwagen – gelte aber, dass sie nur zwei Wochen unbewegt im Straßenraum stehen dürfen.

Der ADAC erklärt dazu: „Ein neuer Zwei-Wochen-Zeitraum beginnt erst dann, wenn der Parkplatz zumindest kurzfristig für andere frei gemacht wurde. Weil über die Frage, ob der Anhänger tatsächlich weggefahren wurde, immer wieder Streit herrscht, notiert die Polizei daher die Ventilstellung parkender Anhänger, um feststellen zu können, ob der Hänger durchgängig stand oder bewegt wurde.“

Wohnwagen und Wohnmobil falsch geparkt: Was können Verstöße kosten?

Bei Parkverstößen mit Wohnwagen oder Wohnmobilen komme es auf den konkreten Fall an, erklärt Fingerlin. Er gibt Beispiele: „Wenn nur Pkw parken dürfen, wie an der Hans-Böckler-Straße auf Höhe des Jahnstadions, kostet das 10 Euro. Wer auf dem Gehweg parkt, zahlt 55 Euro.“

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Dauerhaft abgestellte Wohnmobile und Wohnwagen an der Ecke Matzenbergstraße /Pfälzerstraße in Oberhausen
Die Nachfrage nach Parkplätzen steigt. Die Suche nach einem Stellplatz für Wohnwagen und Wohnmobile birgt Konfliktpotential (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Dauerparkende Wohnmobile und Wohnwagen: So ist die Situation in Bottrop

„Meiner Einschätzung nach wird der Parkraum immer knapper“, sagt Fabian Fingerlin zur Parksituation in Bottrop. Das könne die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden über dauerparkende Wohnmobile und Wohnwagen weiter erhöhen. Probleme in der Nachbarschaft könnten neben den begrenzten Stellplätzen auch durch die Größe der Fahrzeuge entstehen.

Anders als in Oberhausen, wo sich das meiste auf einen Parkplatz konzentriere, würden sich die Beschwerden eher über „das Stadtgebiet verteilen“, berichtet der Amtsleiter des Bottroper Straßenverkehrsamts. Es steche nur ein Parkplatz in Kirchhellen heraus, zu dem besonders viele Beschwerden eingingen. Der Parkplatz am Tollstock hat sich zu einem Hotspot für Campingfahrzeuge entwickelt. Doch das Bottroper Straßenverkehrsamt sieht hier weder Handlungsbedarf noch Eingriffsmöglichkeiten.

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Der Amtsleiter appelliert, am besten vor dem Kauf eines solchen Fahrzeugs die Parkplatzsituation zu bedenken. Die beste Lösung sei, auf dem eigenen Grundstück zu parken oder geeignete Hallen oder Mietgaragen anzumieten, sagt Fingerlin. Er könne keinen öffentlichen Parkplatz in Bottrop empfehlen, der sich gut dafür eigne.

Eine andere Möglichkeit, das Problem mit den Parkplätzen zu umgehen, könnte sein, die Fahrzeuge nur zu mieten. Die Verbraucherzentrale sieht ebenfalls Vorteile, unter anderem Wohnmobile zu mieten statt zu kaufen.

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