Bottrop. Seit Ende 2022 steht der ehemalige Supermarkt am Trapez in der Bottroper Innenstadt leer. Das plant Vermieter Markus Laaks nun mit der Immobilie.

Wer die Gladbecker Straße 14 von der Gastromeile aus erblickt, der schaut derzeit auf das Musikfachgeschäft von Sebastian Brödel und auf die Galerie 7, die regelmäßig Literatur- und Kunsthighlights auf die belebte Straße im Rathausviertel bringt. Wer allerdings das Trapez betritt, stellt schnell fest, dass schon seit einigen Monaten im gleichen Gebäude ein Ladenlokal leer steht: Der ehemalige „Alsham Markt“, der 2022 wortwörtlich um die Ecke, direkt auf die Gastromeile, gezogen ist.

Zieht eine neue Arztpraxis in die Bottroper Innenstadt?

Nun plant Eigentümer Markus Laaks eine Neuansiedlung: „Ich bin dabei grundsätzlich für viele Ideen offen, würde mir aber eine Arztpraxis wünschen.“ Schon einmal hatte sich ein junger Kieferorthopäde, der sich selbstständig gemacht hatte, für ebenjene Fläche interessiert. Er wollte im Jahr 2022 dabei aber nicht nur den 256 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt, sondern auch die beiden Ladenlokale, deren Front zu Gastromeile zeigt, anmieten und zu einer geräumigen Praxis in der Innenstadt verwandeln.

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Das Projekt konnte, zum Bedauern des Vermieters und des Kieferorthopäden, der inzwischen in Gladbeck eröffnet hat, nicht realisiert werden. Grund dafür ist, dass der Lebensmittelmarkt, der seit 2017 am Trapez gelegen, seinen Standort nicht frühzeitig habe verlassen wollen, obwohl Vermieter Laaks ihm unter anderem einen kostenlosen Umzug in eine andere seiner Immobilien, mit verbesserten Anliefermöglichkeiten und mehr Verkaufsfläche, angeboten habe. Der Mieter sagte Laaks ab, zog schließlich, einige Monate später, aber doch in die Askania-Filiale direkt auf der Gladbecker Straße. Dort befindet sich der Lebensmittelhandel bis heute.

Das Gebäude auf der Gladbecker Straße könnte sich bald verändern: Hier könnte eine Arztpraxis entstehen.
Das Gebäude auf der Gladbecker Straße könnte sich bald verändern: Hier könnte eine Arztpraxis entstehen. © Privat | Markus Laaks

Die Idee, eine Arztpraxis auf die Gastromeile zu holen, bleibt. Obwohl es in der Bottroper Stadtmitte bereits einige Ärztehäuser gibt, sieht Immobilienunternehmer Laaks das Potenzial seiner Gewerbefläche: „Viele Ärztehäuser in Bottrop sind alt. Sie haben häufig kleinere Makel, wie schmale Aufzüge. Bei uns können wir alles ebenerdig zugänglich machen, die Praxis individuell an die Bedürfnisse angepasst gestalten.“ Patienten müssten dann keine Treppenhäuser betreten, sondern könnten direkt in die Praxis eintreten. Das wäre aus Sicht des Vermieters für alle Beteiligten, auch die 14 Mietparteien, die oberhalb der Gewerbefläche wohnen, gut.

19 Stellplätze im Parkhaus gehören zu Ladenlokal auf Bottrops Gastromeile

Die Grundfläche des mit dem Eingang zum Trapez gelegenen ehemaligen Ladenlokals beträgt 256 Quadratmeter. Es gehöre auch ein Keller mit Sanitäranlagen, einem möglichen Lager oder einem Pausenraum dazu. Außerdem stünden 19 Stellplätze im Parkhaus unter dem Trapez zur Verfügung.

Darüber hinaus könne Laaks die Praxisfläche problemlos, wie auch beim Projekt mit dem Kieferorthopäden angedacht, flächenmäßig erweitern. Dafür stünden die Ladenlokale vom Musikfachgeschäft Brödel sowie unter Umständen die Galerie 7 zur Verfügung. Der Musikladen ist bereits seit mehreren Tagen geschlossen und soll laut Vermieter spätestens zum Jahresende aus der Immobilie ausgezogen sein.

Die Galerie 7, die von der Bottroper Autorin Bettina Döblitz geführt wird, ist aufgrund von bevorstehenden Instandsetzungsarbeiten vom maroden Standort auf der Böckenhoffstraße auf die „Meile“ gezogen. Das denkmalgeschützte Objekt, in dem die Galerie seit 1968 beheimatet war, war von Wasserschäden so massiv beschädigt worden, dass nun eine Komplettsanierung nötig ist. Laaks, dem auch der historische Gebäudekomplex an der Böckenhoffstraße 7 gehört, ermöglichte der Galerie einen schnellen Umzug innerhalb des Rathausviertels.

Bottroper Immobilienbesitzer: „Als Kunstinteressierter unterstütze ich die Galerie“

Die Arbeiten im denkmalgeschützten Objekt sollen, so bestätigt es Laaks gegenüber der Redaktion, spätestens Anfang 2026, womöglich aber auch früher, abgeschlossen sein. Wenn eine mögliche Praxis noch früher einziehen möchte, könnte die Galerie, die er sehr schätze, zwischendurch in eine weitere Immobilie des Unternehmers ausweichen. „Als Kunstinteressierter unterstützte ich die Galerie auf jeden Fall.“

Eine Erweiterung könne dann mit den beiden aktuellen Ladenlokalen weitere rund 220 Quadratmeter bringen. Insgesamt könnten so ab Frühjahr 2025 fast 500 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Viel Platz für kreative Ideen. Möglich seien in der auf der Online-Plattform Immoscout angebotenen Immobilie aber auch andere Konzepte. Eine Gastronomie jedoch möchte er an dem Standort auf keinen Fall entwickeln. „Dabei denke ich vor allem an die Mieter oberhalb des Komplexes. Vor allem die Geruchsbelastung, die im Restaurantbetrieb auch im Gebäudeinneren zu vernehmen wäre, spricht dagegen.“