Hünxe/Bottrop. Beim „Drive & Fly Airport Festival“ auf dem Flugplatz Schwarze Heide gab es Autos und Flugzeuge. Wie das Festival bei den Besuchern ankam.

Wer am Samstagvormittag zum ersten Drive & Fly-Airport Festival auf dem Flugplatz Schwarze Heide wollte, musste bereits eine Stunde nach Veranstaltungsbeginn gegen elf Uhr ein wenig Geduld in den Warteschlangen vor dem Parkplatz mitbringen. Zahlreiche Besucher – darunter viele Familien – strömten auf das Gelände. Ein Blick auf die Autokennzeichen zeigte, dass manche von ihnen eine etwas längere Anfahrt hinter sich hatten, etwa aus Essen, Dortmund, den Kreisen Mettmann und Viersen oder Bielefeld.

Verein engagiert sich für soziale Zwecke

3000 Tickets seien im Vorverkauf weggegangen, berichtet Mitveranstalter Sebastian Fischer, gerade in der letzten Woche habe der Vorverkauf dank des Wetters noch einmal einen ordentlichen Schub bekommen. Ein Euro von jedem verkauften Ticket geht an den Verein Ruhrpotthelden, der sich für soziale Zwecke engagiert, beispielsweise mit Bewegungsspielen in Kinderheime geht.

Die Resonanz sei richtig gut, freute sich Sebastian Fischer schon anderthalb Stunden nach der Eröffnung des Drive & Fly-Airport Festivals. Das verband Familien und Motorsportfreunde. Sebastian Fischer weiß aus eigener Erfahrung, dass es für Kinder schnell langweilig wird, wenn man sie zu Beschleunigungsrennen mitnimmt – daher gab es nicht nur viel PS zu sehen und hören, sondern auch drumherum viel zu erleben. Die Aktivwelten des ehemaligen Fußballprofis Ingo Anderbrüggen boten Kindern beispielsweise die Möglichkeit, beim Bolzplatz-Duell gegeneinander zu kicken, in einer der Hüpfburgen konnte man toben oder ein paar Meter weiter im Mini Racer Parcour – der extra aus Wolfsburg angereist war – Motorspaß im Kleinformat als Autoscooter erleben. Die fünf Fahrzeuge waren auch immer besetzt.

Als Duell wurde beim „Drive and Fly Airport Festival“ das Achtel-Meilen-Rennen ausgetragen.
Als Duell wurde beim „Drive and Fly Airport Festival“ das Achtel-Meilen-Rennen ausgetragen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Hier stehen gerade Alina Amrock und Ramon Kunisch aus Warendorf und warten auf ihre Tochter. Sie waren erst am Anfang ihrer Entdeckungstour auf dem Festivalgelände, ihr erster Eindruck war aber gut. Dass sie für den Mini Scooter noch einmal extra zahlen mussten, störte sie nicht, da der Eintritt ihrer Meinung nach – 18 Euro für Erwachsene, Kinder bis 14 Jahre frei, 15-18-Jährige zum halben Preis – nicht so teuer sei. Das Festival sei kinderfreundlich, das Programm biete etwas für die ganze Familie und Ramon Kunisch freute sich schon auf den Bereich mit den Autos.

Festival für PS-Verrückte und Familien

Die gab es in der Autoshow zu sehen und beim Fun Race. Dabei wurde die Lande- und Startbahn, wo sonst die Flugzeuge in die Luft gehen, zur Rennstrecke. Auf einer Achtelmeile, also etwa 200 Metern, fanden die Beschleunigungsrennen statt. Von Null auf hundert in 2,4 bis fünf Sekunden – je nach PS-Stärke des Autos. 50 Anmeldungen lagen schon vor, wie Sebastian Fischer berichtete. Mitmachen konnte jeder mit seinem Auto, das für die Straße zugelassen ist. Die Schlange der wartenden Autos war auch immer recht lang, zahlreiche Zuschauer standen an beiden Seiten.

Schauen und staunen: Beim „Drive and Fly Airport Festival“ konnten viele Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller aus der Nähe betrachtet werden.
Schauen und staunen: Beim „Drive and Fly Airport Festival“ konnten viele Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller aus der Nähe betrachtet werden. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Arndt Putzmann aus Wesel erregte mit seinem grünen Käfer besonders viel Aufsehen. Das Gehäuse ist zwar noch original aus dem Baujahr von 1965, innendrin hat Arndt Putzmann ihn komplett umgebaut. Er arbeitet im Bereich Maschinenbau, kennt jede einzelne Schraube seines Käfers, mit dem er bei internationalen Rennen unterwegs ist, die ihn etwa nach England und Frankreich führen. Mit seinem Vierzylinder-Boxermotor – den der Käfer normalerweise auch hat – tritt er dort gegen V8-Motoren an. Am Samstag fuhr er außer Konkurrenz die Landebahn der Schwarzen Heide herunter. Als er die 800 PS auf Touren bringt und der Motor laut anfängt zu röhren, sind viele Handys längst gezückt. Der umgebaute Käfer, den Arndt Putzmann mit ganz viel Leidenschaft fährt, fällt einfach auf und ist ein echter Hingucker.

Nur nur eine Veranstaltung für PS-Verrückte

Zu sehen gab es so einiges am Boden und in der Luft. Man konnte sich Flugzeuge, Autos und Trecker ansehen, außerdem gab es die Möglichkeit, mit einem Helikopter eine Runde über den Platz zu drehen (alle 150 Flüge waren ausgebucht) und verschiedene Vorführungen wie eine Modellflugshow und eine Motorrad-Stuntshow zu bestaunen.

Ein Highlight am Nachmittag dürfte wohl die Kunstflugshow von Markus Extra, dem Deutschen Meister im Freestyle Kunstflug, gewesen sein. „Das ist wirklich atemberaubend“, war sich Sebastian Fischer, der gemeinsam mit Mayko Kahlen und der Firma Trackday24 die Veranstaltung organisiert hatte, schon am Vormittag sicher. Die Premiere seines Festivals kam bei den Besuchern gut an. Birgit Nünning aus Oberhausen fand das Angebot sehr vielfältig und auch für Arndt Putzmann war die Veranstaltung perfekt: „Das ist nicht nur etwas für PS-Verrückte, du kannst auch deine Kindern mitnehmen.“ Das Drive & Fly Airport Festival war somit ein gelungenes Fest für die ganze Familie.