Bottrop. Die Polizei sucht Zeugen nach vier Einbrüchen. Gestohlen wurden Tablets, Boxen und Bargeld. Eine Bottroper Schule wurde dabei massiv beschädigt.

Gleich in vier Fällen wurden in der Nacht zu Dienstag (10. September) Gebäude aufgebrochen, meldet die Polizei. Die Einbrüche haben sich in der Stadtmitte und Batenbrock ereignet, teilweise lagen nur wenige hundert Meter Luftlinie zwischen den Tatorten. Ein Zusammenhang kann nicht ausgeschlossen werden, die Polizei hofft nun auf Zeugen.

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Wo die vermeintliche Serie begonnen hat, kann nur spekuliert werden. Eine konkrete Tatzeit liegt den Ermittlern lediglich bei einem Einbruch in Batenbrock vor. Dort hatten Unbekannte gegen 3.45 Uhr eine Terrassentür zu einem Kindergarten auf der Mühlenstraße aufgehebelt und dabei einen Alarm ausgelöst. Die Einbrecher haben daraufhin sofort die Flucht ergriffen – ohne Beute.

Massiver Schaden in Bottroper Schule

Einen Bild der Zerstörung hingegen blieb in Stadtmitte. Hier müssen Mitarbeiter der Cyriakusschule am Dienstagmorgen gegen 6.35 Uhr einen Schreck bekommen haben, als sie einen Einbruch ins Grundschulgebäude festgestellt hatten. Gleich an zwei Stellen haben die Täter Einbruchspuren hinterlassen. Sowohl durch ein Fenster als auch eine Tür sind sie in das Innere gelangt.

Dort ist durch die Täter dann ein massiver Schaden angerichtet worden, meldet die Polizei: Schränke wurden umgeworfen, Glaseinsätze zerbrochen, zahlreiche Türen beschädigt. Der Inhalt aus dutzenden Schubladen ist auf dem Boden gelandet. Außerdem wurden elektrische Geräte demoliert. „Der Schaden ist groß“, bestätigt auch Schulleiterin Silke Jaskolka.

Bottroper Schulleitung: „Das ist wirklich unnötig“

„Vieles deutet darauf hin, dass nach Geld gesucht wurde“, berichtete sie. Denn alle verschlossenen Schränke und Büros seien aufgestemmt worden. Die Technik, darunter Computer und Schul-Tablets, sei zum Großteil unberührt geblieben. Das könne aber auch daran liegen, dass viele Geräte auch aus der Ferne geortet werden könnten. Ein Fernseher jedoch wurde, möglicherweise mit einer Brechstange, bearbeitet. „Das ist so unnötig“, findet die Rektorin.

Ebenso wie die Zerstörungswut der Täter in der Mensa. Hier wurden Elektrogeräte, unter anderem ein Konvektomat, zertrümmert – mit Folgen für die Kinder. Diesen könne aktuell kein Mittagsessen ausgegeben werden. Wie lange, bleibt unklar. Hier ist man, wie die Rektorin erzählt, von Lieferzeiten abhängig. Man rechne aber höchstens mit ein bis zwei Wochen ohne Mittagessen.

Der Unterricht konnte am Dienstag mit kleiner Verspätung ganz normal stattfinden, auch weil „das Kollegium sehr geholfen hat“ und sich die Stadt als Schulträgerin schnell um einiges gekümmert hatte. Verschwunden sind bei der Tat insgesamt fünf Tablets, drei Musikboxen, die für den Sport- und Musikunterricht genutzt wurden, und Bargeld. Zurück bleibt außerdem eine verärgerte Schulleiterin, die findet: „Die Wut an Kindern auszulassen ist nicht verständlich. Immer auf die Kleinsten.“

Einbrecher verschaffen sich Zutritt über Dach in Batenbrock

Weniger Schaden hingegen haben Einbrecher auf der Batenbrockstraße hinterlassen. Hier hatten sich Unbekannte über eine Dachluke Zutritt zu einer Firma verschafft. Die Täter hatten das Lager durchsucht und konnten im Anschluss mit Kabeln sowie Autobatterien die Flucht ergreifen.

Irgendwann zwischen 21 Uhr und 6.30 Uhr ist außerdem ein Kindergarten auf der Zeppelinstraße aufgebrochen worden. Auch hier hatten die Täter eine Tür aufgehebelt, um in das Gebäude einzudringen. Danach hatten die Unbekannten sowohl Büro- als auch Gruppenräume durchsucht. Mit Bargeld konnten sie sich unbemerkt vom Tatort entfernen.

Polizei hofft auf Hinweise von Zeugen

Die Polizei hofft nun auf Hinweise von Zeugen, die etwas Ungewöhnliches, wie ein Fahrzeug mit laufendem Motor oder Personen im Umfeld der angesprochenen Gebäude gesehen haben könnten. Beobachtungen können der Polizei unter 0800/23 61 111 kostenfrei mitgeteilt werden.

Ob die Taten zusammenhängen, kann derzeit noch nicht gesagt werden. „Der Verdacht liegt nahe, es kann aber zum jetzigen Ermittlungsstand weder bestätigt noch dementiert werden“, so Polizeisprecher Andreas Lesch.