Bottrop. Markus Psotta kehrt mit dem Ensemble „Zeitvergessen“ für zwei Shows nach Bottrop zurück. Außerdem erzählt er von einem neuen Projekt in der Boy.

Nach längerer Pause gibt Markus Psotta wieder einmal ein Heimspiel in Bottrop. Klar, dass sich dabei alles ums Musical dreht. Allerdings steht Psotta dann wieder einmal auf – und nicht hinter – der Bühne. Backstage war er zuletzt als Regisseur beim Musical-Klassiker „Jesus Christ Superstar“ dabei, das als Produktion der Johannes-Gemeinde in der Boy eine ganze Reihe von Aufführungen vor ausverkauften Haus hatte.

„Auch in der Boy planen wir ein neues Projekt, St. Johannes entwickelt sich fast zur Musical-Kirche“, verrät Psotta so nebenbei. Übrigens auch wieder vom Erfolgsduo Andrew Lloyd-Webber und Tim Rice. Wieder eine Adaption eines biblischen Stoffs. Man ahnt also: „Ja, es ist ,Joseph‘ und wir planen wieder ein Casting, so wie bei ,Jesus Christ‘ auch. Ende 2025 soll Premiere sein...“.

Die Musical-Ensembles „Zeitvergessen“ und „Die Zweitbesetzung“ treten zusammen in Bottrop auf

Aber deswegen sei er eigentlich gar nicht ins Kulturzentrum gekommen. Jennie Overmeier und Julia Wiesmann vom Musical-Ensemble „Die Zweitbesetzung“ nicken und lächeln. Jetzt geht es erst einmal um die beiden Shows, die im Oktober und November im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums über die Bühne gehen: „Musicalhorizonte“ und „Die verschollenen Weihnachtsbriefe“.

Denn damit kehren Markus und Seine Frau Patricia Psotta, die übrigens auch Bottroperin ist, in ihre Heimatstadt zurück. Die „Musical-Horizonte“ sind dabei ein Querschnitt durch die Musicalgeschichte von Broadway bis zu Film. „Es gibt Highlights aus Wicked, dem Phantom der Oper, Arielle, aber auch der Eiskönigin, Tarzan oder Mamma mia“, erzählt Markus Psotta. Eine Show. Neben seiner Frau, die einst zum Bottroper Kultchor „All Woman“ gehörte, stehen dabei noch Rebecca Stutz und Tim Erlmann auf der Bühne.

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Als überhaupt nicht überflüssiges fünftes Rad am Musical-Wagen ist Johannes Andersson mit von der Partie: Er sorgt nicht nur als Moderator für die reibungslosen Übergänge zwischen den Szenen, sondern tritt hin und wieder als Mann am Klavier in Aktion. Im Kammermusiksaal übrigens am Flügel mit Geschichte: Der Erwerb des Instruments des renommierten österreichischen Klavierbauers Bösendorfer war die erst Anschaffung, die die Kulturstiftung der Sparkasse vor 30 Jahren ermöglicht hat. Dafür hat mit 145.000 D-Mark (ein damals wie heute stolzer Preis) tief in die Tasche gegriffen.

Bottroper trat schon als Kinderdarsteller in „Les Misérables“ auf

„Ja, ein tolles Instrument und übrigens auch ein toller Saal mit richtig guter Akustik“, schwärmt Markus Psotta, obwohl natürlich der richtig „fette“ Musicalsound mangels Live-Orchester aus den Lautsprechern kommen muss. Der Flügel „orchestriert“ gewissermaßen eher die intimeren Nummern. Psottas Musical-Karriere begann übrigens lange vor seiner Banklaufbahn: Im Musical „Les Misérables“ spielte er in Duisburg den Straßenjungen Gavroche. Dort stand er mehrmals pro Woche auf der Bühne, sooft es der Jugendschutz erlaubte.

„Die Zweitbesetzung“ legt sich gerade auch richtig ins Zeug. „Wir stecken tief in den Proben für unsere Neuproduktion von Alice im Wunderland“, erzählt Jennie Overmeier. „Einige der schönsten und bekannten Nummern daraus stellen wir dann auch am 24. November schon einmal vor“, ergänzt Julia Wiesmann. Die Premiere von Alice wird aber erst im März kommenden Jahres sein.

Noch eine gute Nachricht gibt es: Seit Ende der Corona-Pandemie kann der gemeinnützige Verein „Die Zweitbesetzung“ auf 75 Mitgliederinnen und Mitglieder stolz sein, davon über 50 Aktive.

Markus Psotta, Musicaldarsteller und Regisseur, hat seine Musical-Karriere früher begonnen als seine Banklaufbahn: Er war bereits Kinderdarsteller im Musical „Les Misérables“ in Duisburg. Dort spielte er damals den Straßenjungen Gavroche.
Markus Psotta, Musicaldarsteller und Regisseur, hat seine Musical-Karriere früher begonnen als seine Banklaufbahn: Er war bereits Kinderdarsteller im Musical „Les Misérables“ in Duisburg. Dort spielte er damals den Straßenjungen Gavroche. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Das Ensemble „Zeitvergessen“, das seine Basis übrigens im Theater an der Niebuhrg in Oberhausen hat, kommt noch ein zweites Mal nach Bottrop. Am 24. November geht es um „Die verschollenen Weihnachtsbriefe“. „Wohlgemerkt fiktive Briefe zum Fest, die ihren Empfänger nie erreicht haben und deren Absender nie ermittelt werden konnten“, sagt Markus Psotta.

Mit bekannter und unbekannterer weihnachtlicher Musik wollen die fünf Protagonisten ebenfalls im Kammerkonzertsaal die Vorweihnachtszeit eröffnen, an die – zugegeben – kurz nach den Sommerferien noch niemand so recht denkt. Karten sind daher schon erhältlich.

Die Show „Musical-Horizonte“ beginnt am Samstag, 12. Oktober, um 19.30 Uhr im Kammerkonzertsaal, Böckenhoffstraße 30. Karten (24-35 Euro) auf: zeitvergessen-entertinment.com. Das Programm „Die verschollenen Weihnachtsbriefe“: Sonntag, 24. November, 18 Uhr, im Kammerkonzertsaal. Karten: zeitvergessen-entertainment.com. Oder: Tel.: 0208-86 00 72.