Bottrop. Am BDKJ-Abenteuerspielplatz in Bottrop ist der Stall nach einem Jahr fertig geworden. Wie die Pferde, Ziegen, Schafe und der Esel jetzt leben.
Esel Bessy sowie die Pferde Mecky, Knapsy und Molly sind völlig aus dem Häuschen. Ihr neues Zuhause, der Stall am BDKJ-Abenteuerspielplatz, ist fertig geworden. Sechs Wochen sind seit dem Umzug aus dem alten Stall vergangen. Ein wenig Eingewöhnungszeit hat es gebraucht. Nun fühlen sie sich gemeinsam mit drei Ziegen und zwei Schafen pudelwohl.
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In ihren Ställen haben sie jetzt rutschfeste Matten unter den Hufen. Das schont nicht nur die tierischen Gelenke, sondern spart auch an Einstreu, wie Einrichtungsleiterin Margarete Haseke sagt. Für festen Halt sorgt die asphaltierte Stallgasse. Von dort geht es hinaus über ein abschließbares Tor auf die Weide und den Reitplatz.
So ist der neue Stall beim BDKJ-Abenteuerspielplatz ausgestattet
Der Stall verfügt über ein großes Heulager. Nebenan befinden sich die sechs Boxen. Die Pferdeboxen sind im Innern mannshoch inklusive Gitterstäben gebaut, sodass die Pferde sich auch sehen können. Die Ziegen haben, weil sie gerne klettern, eine kleine Anhöhe in ihrer Box.
Mit dem Neubau des Stallgebäudes hat der Fachbereich Stadterneuerung versucht, es den BDKJ-Mitarbeitern und den Tieren so angenehm, wie möglich zu machen. Früher tranken die Tiere das Wasser aus einem großen Bottich. Per Hand, wie Margarete Haseke erzählt, musste aufgefüllt werden. War das Wasser im Winter zugefroren, war wieder Handarbeit fürs Eisbrechen gefragt. Diese Zeiten sind jetzt vorbei.
In den Boxen sind neben Futtertrögen auch Wassertränken verbaut worden. Besonders praktisch für Pferde: Denn mit ihren Nasen stupsen sie leicht nur einen kleinen Hahn an und schon läuft Wasser in die Tränke. Gehen sie mit ihren Nasen zurück, stoppt der Wasserfluss. Die Pferde mussten sich an die neue Technik erst gewöhnen, inzwischen klappt es problemlos.
Schafen und Ziegen besitzen diese „Stups-Fähigkeit“ nicht. Deswegen musste eine andere Lösung her. Die Tiere werden erfrischt über stehende Wassertränken, die nur bis zu einer gewissen Höhe automatisch volllaufen.
Die Wasserleitung im Stall wird beheizt, damit sie im Winter nicht einfriert
„Diese automatisierten Tränken erleichtern die Arbeit ungemein“, meint Gaby Lehmkühler, Raumplanerin im Fachbereich Stadterneuerung. Die deckenhohen Wasserrohre, die zu den Tränken führen, sind zusätzlich mit einer Rohrbegleitheizung ausgestattet. Diese soll ein Einfrieren verhindern. „Damit ist Wasserversorgung auch im Winter gewährleistet“, so die Raumplanerin.
Der neue Stall in schicker Holzverkleidung verfügt über viele Fenster, was wegen des kühlen Durchzugs im Sommer angenehm für Mensch und Tier ist. Vor Hitze schützt zusätzlich die überdachte Stallgasse, wo beide weder in der Box noch in der prallen Sonne stehen müssen.
Der alte Stall ist jedenfalls Geschichte. Vor zwei Wochen wurde er abgerissen. Über den Neubau sind die Tiere glücklich, die Mitarbeiter des Abenteuerspielplatzes sind es auch. Aber eine Sache fehlt noch bis zur vollständigen Neugestaltung: eine neue Entwässerung.
In der Vergangenheit verhielt es sich meistens so, dass Teile des Platzes nach starken Regenfällen unverhältnismäßig lange unter Wasser standen. „Das Problem ist das Schichtenwasser“, sagt Henrik Reiter, Abteilungsleiter im Fachbereich Stadterneuerung. Es kann somit nicht vollständig im Boden versickern.
Stall am Abenteuerspielplatz: Die Entwässerung muss noch fertiggestellt werden
Im Zuge des Stallneubaus ist als Lösung unter anderem eine Drainage verlegt worden. Geplant ist weiterhin der Bau einer Regenrinne, die vom Stalldach über senkrecht aufgestellte Träger auf der Wiese bis in den hinteren Bereich des Abenteuerspielplatzes abgeführt wird, wo das Wasser versickern kann. Der Bau wird vom Aussehen her ein wenig an eine Mischung aus Pergola und Aquädukt erinnern. „Die Pläne werden von den Kollegen aus dem Fachbereich Immobilienwirtschaft ausgearbeitet“, sagt Gaby Lehmkühler.
Die Gestaltung erfolgt unter Rücksprache mit dem BDKJ. Margarete Haseke merkt an, dass es an den aufgestellten Trägern auch einen entsprechend hohen Zaun geben muss. Denn es besteht das Risiko, dass die Kinder sich über einen zu niedrigen Zaun beugen und die Tiere anlocken, um sie zu streicheln.
Die Entwässerung ist schließlich der letzte Teil der Baumaßnahme. Eigentlich sollte die Neugestaltung und Erneuerung des Stallgebäudes im Sommer 2023 komplett abgeschlossen sein. Doch der viele Regen in den vergangenen Monaten und der Matsch sorgten für eine Verzögerung, sodass die Lösung einer Entwässerung hinten anstehen musste.
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„Es war einfach zu nass. Wir konnten die Fläche teilweise wochenlang nicht mit schwerem Gerät befahren“, sagt Henrik Reiter. Die finanzielle Förderung für die Maßnahme dank Unterstützung der EU sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Bundes und des Bundeslandes NRW wäre im vergangenen Sommer ausgelaufen.
Der Fachbereich legte Dokumente und Fotos von der Baustelle bei der Bezirksregierung Münster vor. Weitere Argumente: Kostensteigerungen und Verzögerungen in der Baubranche. Die Bezirksregierung gewährte einen zeitlichen Aufschub. Allzu lange soll es bis zur Fertigstellung der Regenrinne und somit dem letzten Schritt zur Entwässerung nicht dauern. Die Verlängerung geht bis Januar 2025.
Am Samstag, 26. Oktober, ist zurzeit geplant, dass kleine wie große Besucher des Abenteuerspielplatzes anlässlich des Programms der Herbstferien den Stall besichtigen können.