Bottrop. Bottrops Skihalle hat auch im Sommer geöffnet. Neben dem Skifahren will man auf der Halde zur alpinen Erlebniswelt werden.
Bei strahlendem Sonnenschein denken wohl die wenigsten an Wintersport. Dabei ist es in Bottrop so einfach wie fast nirgendwo, auch bei sommerlichen Temperaturen Wintersport zu betreiben. Möglich macht es das Bottroper Alpincenter auf der Halde Prosperstraße.
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Denn die Skihalle hat seit den Corona-Jahren in diesem Jahr zum ersten Mal auch im Sommer wieder geöffnet und macht es möglich auch an heißen Sommertagen Wintersport zu betreiben. „Wir möchten das Thema Winter in den urbanen Raum holen und das als Ganzjahreskonzept“, sagt der stellvertretende Geschäftsleiter Tobias Krauel.
„Wir haben den Anspruch, auch Anfänger anzusprechen.“
Obwohl die Skihalle in der Vergangenheit nicht immer an diesem Konzept festhalten konnte - Grund waren Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und Inflation - ist man froh, in diesem Sommer wieder geöffnet zu haben. „Wir haben den Anspruch, den Menschen den Wintersport näherzubringen und auch Anfänger anzusprechen“, sagt Tobias Krauel. Besonders letzteres sei in den Sommermonaten immer besonders im Fokus. „Im Sommer ist es nun mal leerer bei uns als in der Hauptsaison im Winter. Das bedeutet eben mehr Platz auf der Piste, was wiederum für Anfänger besonders attraktiv ist.“
Der Andrang auf die Skihalle ist im Sommer deutlich geringer, aber ermöglicht besondere Aktionen
Denn dass die meisten Menschen bei hohen Temperaturen in den Sommerferien in erster Linie an Freibad, Sommerurlaub oder Grillabende denken anstatt an Skifahren oder einen Nachmittag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, ist den Betreibern der Skihalle durchaus bewusst. „Da könnten wir auch noch so viel Werbung machen: Im Sommer ist die Bereitschaft für Wintersport einfach geringer“, reflektiert Tobias Krauel. Statt auf Massen an Besuchern zu setzen, die zum Ski- oder Snowboardfahren kommen, setzt man in den Sommermonaten eher auf eine Zielgruppenverschiebung.
„Wir möchten im Sommer eher die liebevoll gemeint verrückten Leute ansprechen. Wir haben aktuell zum Beispiel einen Snow-Funpark aufgebaut und möchten da dann eher die Szene, also Ski-Clubs und Profis ansprechen.“ Weniger Besucherandrang habe eben zur Folge, dass man mehr Möglichkeiten für solche Aktionen und Besonderheiten habe als in der Hauptsaison. Statt gut und gerne 1300 Besuchern in der Hauptsaison düsen im Sommer in der Regel nur ein paar Hundert Leute am Tag die Piste runter. „Manchmal haben wir im Sommer nur 100 Besucher am Tag, manchmal gibt es Peaks mit 500 Besuchern“, weiß er.
Eine Erweiterung steht in naher Zukunft an: Alpiner Erlebnispark ist das Ziel
„Auf den einzelnen Tag heruntergerechnet lohnt sich der Betrieb im Sommer kaum. Das ist einfach so. Aber aufs ganze Jahr betrachtet rechnet sich unser Konzept dann“, sagt der stellvertretende Geschäftsleiter. Denn die gesamte Kühlanlage und Technik hinter der riesigen Schneelandschaft im Sommer herunterzufahren, lohne sich nicht. „Zu schließen bedeutet zum einen, dass wir dann im Herbst neuen Schnee produzieren müssten und zum anderen dauert es auch nach einer Wiederöffnung immer, bis der Andrang an Besuchern wieder Fahrt aufnimmt. Beides ist sehr aufwendig.“
Damit das Konzept auch in Zukunft weiter machbar bleibt, will man sich auf Dauer noch mehr als winterlicher Erlebnispark aufstellen. „Dafür planen wir mehr auf Firmenfeiern, Gastronomie oder auch ein allgemeines Wintererlebnis mit Rodelpiste oder Glühweinhütten zu setzen. Dafür brauchen wir aber mehr Platz, um neben dem reinen Skifahren auch diese Erlebnisaspekte umzusetzen“, verrät er. Eine Erweiterung sei daher schon in sehr naher Zukunft geplant. Und auch die Errichtung eines eigenen Hotels direkt am Standort sei aktuell ein Thema, um vor allem auch im Sommer für professionelle Kader als Trainingsort attraktiv zu sein. „Das Thema Wintersport wird noch lange eine Rolle spielen, aber bei den Erweiterungen geht es eher um den Bereich Outdoor und Erlebnis abseits vom Skifahren selbst.“
Ski-Shop, Biergarten und Sommerrodelbahn: Schon jetzt setzt man auf mehr als nur das Skifahren
Es geht um die Frage, wie man die Halde gestalten und das Angebot erweitern könne, so Tobias Krauel. „Unser Biergarten und die Sommer-Rodelbahn zeigen, in welche Richtung es gehen soll und dass wir auch im Sommer ein attraktives Ausflugsziel sind.“ Aktuell ist die Rodelbahn jedoch wegen Bauarbeiten geschlossen, soll aber in Zukunft weiter betrieben werden. Außerdem setzt das Alpincenter schon jetzt auch auf den Verkauf von allem, was für den Wintersport benötigt wird. „Unser Shop hat die Besonderheit, dass man Skischuhe und Co. vor dem Kauf hier direkt auf der Piste testen kann.“ Ein Standbein, das bei den Wintersportlern gut angenommen werde.
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Aufgrund von technischen Problemen an der Kühlanlage blieb die Skihalle an diesem Wochenende geschlossen. Ab dem 24. Juli kann dann aber wieder mittwochs bis sonntags von 12 bis 20 Uhr Ski gefahren werden - ganz egal wie heiß es vor den Türen der Skihalle auch sein mag.