Bottrop. Im Kiosk von Michaela Hornung in Bottrop-Eigen hilft der Vater (81) mit. Am Tag der Trinkhallen gibt es bei ihr eine Tombola und Snacks.
Michaela Hornung, seit 2017 Chefin des Eigener Büdchens, merkt man es im Gespräch an: die Begeisterung für den Kiosk und die Kunden. Gut gelaunt und fröhlich steht sie in der Enge des Teils der Trinkhalle, den die Kunden normalerweise nicht sehen. Gemütlich geht anders, aber sie und ihre insgesamt fünf Hilfen sind während des Dienstes damit zufrieden. Noch immer dabei ist auch der 81-jährige Vater von Michaela Hornung. „Der kann es einfach noch nicht lassen und hat auch Spaß mit den Kunden.“
Der Kontakt mit den Kunden ist das A und O der Büdchenphilosophie
Genau das ist das A und O der Büdchen-Philosophie. Der Kontakt mit den Kunden, egal ob sie jung oder alt sind. Und das soll auch am Tag der Trinkhallen (17. August) am Eigener Büdchen Programm sein.
„Wir werden hier keine Hochkultur veranstalten“, erklärt Michaela Hornung. „Wir wollen Gemeinschaft feiern, die ja im Grunde die Trinkhallen erst zu Kultorten hat werden lassen.“ Deswegen werde man auf klassische Dinge zurückgreifen, wie gemeinsames Kaffeetrinken an Stehtischen, eine gut ausgestattete Tombola, die schon im letzten Jahr ein Riesenerfolg gewesen sei, und ein Glücksrad, das jeder Kunde drehen dürfe und dabei auch gewinne. Kleine Snacks sollen den kleinen Hunger stillen. „Das werden wir alles gut hinbekommen.“
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„Wir wollen die Kommunikation am Ort fördern“, sagt die Büdchenbetreiberin. Es fehle ihr, was sie am Kiosk am Wald im Fuhlenbrock hatte. „Da trafen sich die Menschen noch vor der Bude, tranken ein Bier oder eine Cola, unterhielten sich angeregt und gingen zufrieden nach Hause.“ Zehn Jahre war Hornung dort tätig, bevor sie in den „kalten Eigen“ kam und nun auch dort erfolgreiche Geschäftsfrau ist.
Das Büdchen funktioniert, weil es den klassischen Kiosk-Mix anbietet. Rund 80 Sorten bunte Bonbons lagern in den Plastikgläsern, und wenn man sich die Rückwand des Kiosks anschaut, sieht man eine Wand voller Tabakwaren. „Zigaretten sind immer noch ein sehr gutes Geschäft“, erläutert Hornung, die selbst nicht raucht. Und Getränke aller Art, vom Cognac bis zum Energiedrink, es fehlt nichts. Die Auswahl lässt keine Wünsche offen.
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Auch der Zusammenhalt unter den benachbarten Geschäftsleuten ist ein wichtiger Faktor für Michaela Hornung. „Gäbe es den hier nicht, wäre ich bestimmt schon wieder woanders“, erzählt sie. So aber sei es richtig gut, wie man Hand in Hand arbeite und sich auch gegenseitig helfe. Deswegen sei es auch wichtig, den Tag der Trinkhallen für die Nachbarschaft zu nutzen.
Wobei es eben auch wichtig sei, dass sie Dinge veranstaltet, die keine zusätzlichen Kosten verursachen. „Das können wir uns natürlich nicht leisten, hier teure Künstler auftreten zu lassen.“ Auch die Gebühren an die Stadt Bottrop für eventuelle Sondernutzungen könne man gar nicht aufbringen. So seien die Möglichkeiten begrenzt.
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Am 17. August richtet die Ruhr-Tourismus GmbH zum vierten Mal den Tag der Trinkhalle aus. Sechs Kioske in Bottrop nehmen daran teil, zwei als Programmbuden und vier mit eigenen Programmen. Adresse des Eigener Büdchens: Steinbrinkstraße 2. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6 bis 21 Uhr, Samstag/Sonntag von 8 bis 20 Uhr.