Bottrop-Kirchhellen. Darauf haben Radler in Kirchhellen lange gewartet. Der Landesbetrieb Straßen NRW erneuert den maroden Rad- und Fußweg an der Bottroper Straße.
Vor der Baustellenampel an der Bottroper Straße staut sich der Verkehr. Und natürlich dauert die Baustelle länger als angekündigt. Dennoch überwiegt zumindest bei den Bezirkspolitikern die Freude: Seit Donnerstag erneuert der Landesbetrieb Straßen NRW den maroden Rad- und Fußweg entlang der Bottroper Straße. Freitag hätte er schon fertig sein wollen, aber sei‘s drum.
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Begonnen hat die Sanierung auf einem rund 200 Meter langen Stück zwischen Wiesental und In der Koppel. Die Bauarbeiter haben dabei nicht einfach eine Teerschicht draufgelegt, sondern mit schwerem Gerät auch den Unterbau saniert und das Gewächs am Wegesrand zurückgeschnitten. Gut so, lobt Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs und fordert im gleichen Atemzug: Weiter so.
Denn Bürger, Bezirkspolitiker, der Fahrradclub ADFC und die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ führen schon seit langem Klage über den Zustand des Rad- und Gehweges auf der westlichen Seite der Bottroper Straße. Lange Zeit war diese Trasse die einzige Verbindung für den Fahrradverkehr zwischen Kirchhellen, Grafenwald und Alt-Bottrop. Das Radeln entlang der viel befahrenen Landesstraße hat nie viel Spaß gemacht, aber es fehlten Alternativen.
Die gibt es inzwischen. Zwischen Kirchhellen-Grafenwald und Gladbeck sind leistungsfähige Radwegeverbindungen entstanden auch durch Baumaßnahmen der Emschergenossenschaft entlang der Boye, zum Beispiel am Pumpwerk Boye-Oberlauf. Dort hat die Emschergenossenschaft durch einen Radweg auf dem eigenen Betriebsgelände eine Lücke geschlossen Richtung Grafenwald.
Und die Stadt hat inzwischen mit einigem Anlauf den zweiten und dritten Bauabschnitt ihres Fahrradstraßenkonzeptes umgesetzt und von der Burgstraße in der Kirchhellener Ortsmitte bis nach Grafenwald die Fahrradstraßenverbindung fertiggestellt.
Problem bei den Radverbindungen bleibt das Überqueren der Bottroper Straße
Aber sowohl bei den Radwegen als auch bei den Fahrradstraßen klafft immer noch eine Lücke. Irgendwo müssen die Radler die Bottroper Straße überqueren, um von Kirchhellen nach Grafenwald zu gelangen und umgekehrt. Die Verwaltung empfiehlt den Radlern dafür die Bedarfsampel an der Gregorstraße und das Stück Radweg entlang der Bottroper Straße bis zur neuen Fahrradstraße Am Schleitkamp. Das Problem: Dieses Stück Rad- und Fußweg ist in einem mindestens so schlechten Zustand wie das jetzt erneuerte am Blumenhof Wilms.
An diesem Stück muss der Landesbetrieb jetzt weitermachen mit der Erneuerung des Rad- und Gehweges, fordert deshalb Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs. Die gute Nachricht: Das wird er auch tun. Die schlechte: Noch weiß niemand, wann. „Uns ist klar, dass auf diesem Stück etwas passieren muss“, sagt Nadia Leihs, Sprecherin des Landesbetriebes. „Wir können aber noch nicht sagen, wann dort etwas passiert.“ Noch stünden andere Baustellen höher auf der Prioritätenliste des Landesbetriebes.
„Wir können keine schnelle Reparatur in Aussicht stellen.“
Ein Grund mehr, auf der Bottroper Straße in Höhe des Hotels Jandewerth Bayer eine Querungshilfe zu bauen, sagt SPD-Ratsherr Oliver Altenhoff. „Das wäre der kürzeste Weg zur neuen Fahrradstraße Am Schleitkamp. Und Fahrradfahrer suchen sich den kürzesten Weg.“
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Ein erster Schritt dahin könnte über die vierte Stufe des Bottroper Lärmaktionsplanes führen, den der Fachbereich Umwelt und Grün auf den Weg durch die Gremien gebracht hat. Unter den empfohlenen Maßnahmen findet sich auch die Querungshilfe „zur Vervollständigung einer ortsteilverbindenden Fahrradstraßenroute“. Begründung der Verwaltung: „Die Maßnahme dient der Erhöhung von Sicherheit und Komfort im Radverkehr und steigert so die Attraktivität der Nahmobilität.“