Bottrop. Früher Stadtmann-Immobilien, jetzt Imveca: Der Verwalter des Gebäudeblocks von der Hochstraße 29 bis 41 in Bottrops City zu seinen Plänen.
Es sind Sätze, die Hoffnung geben für eine (Wieder-) Belebung der Innenstadt. „Wir glauben an die Hochstraße“, sagt Markus Böcker. Er ist Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft Imveca.
Das Unternehmen entwickelt und vermarktet die Gebäude an der Hochstraße 29 bis 41 – mit Ausnahme des Gebäudes, in dem sich die C&A-Filiale befindet. Die Immobilien gehörten einst dem Skandal-Apotheker Peter Stadtmann. Neue Eigentümerin ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft vom Niederrhein.
Markus Böcker: „Die Hochstraße ist die Kernlage in Bottrop.“ Er habe die Hochstraße als „sehr lebendig wahrgenommen“. Zum Beispiel zu Zeiten des Wochenmarktes.
Für eine erfolgreiche Stadtentwicklung sei aus seiner Sicht ein Mix aus Nahversorgung, Handel, Wohnraum, Gastronomie und öffentlichen Flächen sowie öffentlichen Gebäuden erforderlich. „Die Kernlagen werden für den Handel und für die Nahversorgung immer wichtig sein und werden nicht durch den Online-Handel ersetzt. Davon bin ich überzeugt“, sagt Böcker und fügt hinzu: „Wir wollen uns engagieren.“
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Von Imveca alleine lässt sich das Ziel einer belebten Innenstadt jedoch nicht stemmen. „Gespräche“ ist das Wort, was Markus Böcker gegenüber der WAZ häufig verwendet.
Deshalb habe er Kontakt gesucht zu den Interessengemeinschaften Marktviertel und Rathausviertel. Er wolle demnächst Gespräche mit der Stadtverwaltung insbesondere der Wirtschaftsförderung führen. Mit Jan Gerd Borgmann, Vorsitzender des Bottroper Einzelhandelverbandes, habe er sich auch schon ausgetauscht.
Engagement für die Hochstraße: Imveca führt viele Gespräche
Markus Böcker ist zuletzt auch viel herumgekommen und führte Gespräche mit Verantwortlichen in der Zentrale von Woolworth in Dortmund, in Krefeld beim Stammsitz von „Intersport Borgmann“ und in Hamburg beim Sitz von „Optiker Fielmann“.
In erster Linie würde er aber mit den Mietern der Häuserzeile an der Hochstraße sprechen. Denn in den Gebäuden wartete zuletzt eine Menge Arbeit. Aufgrund des Insolvenzverfahrens blieben viele Aufgaben unerledigt. „Wir haben mit allen Mietern Gespräche geführt, was man verbessern kann“ erklärt der Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft. „Es gab einen kleinen Sanierungsstau.“
Bottrops Hochstraße: Ärzte und Einzelhändler haben langfristige Mietverträge
Nach dem Stillstand kommt Bewegung. „Wir investieren in den Standort. Wir planen jetzt den Ausbau im Gebäude der Hochstraße 33“, sagt er. Die zwei Etagen über der dortigen Hausarztpraxis sind frei. Auch die letzten Arbeiten im dortigen Treppenhaus sollen umgesetzt werden.
Laut Geschäftsführer besitzen alle Ärzte in der Medicity langfristige Mietverträge. Er ist zufrieden über das Angebot der Praxen vor Ort mit unterschiedlichen Fachrichtungen. Auch der alteingesessene Schuh- und Schlüsseldienst Udo Feldeisen, Intersport Borgmann und Moon Tea hätten langfristig verlängert. Die Mieter seien auch daran interessiert gewesen, „um Sicherheit nach der Insolvenzphase zu haben“, so Böcker.
Andere möchten sich vergrößern. Wie zum Beispiel die Klinikgruppe Valeara, die an ihrem Standort in Bottrop (Hochstraße 41) mehr Räume benötigt und seit dem 1. August neuer Mieter der Fläche der früheren Erlenkämper-Buchhandlung ist.
Was mit den dortigen Räumen passiert, ist noch unklar. Dr. Christian Utler, Valeara-Geschäftsführer, betonte Anfang August gegenüber der WAZ: „Wir wollen keinen Leerstand, sondern eine vernünftige Flächenentwicklung.“ Gemeinsam mit der Stadt und Wirtschaftsförderung soll der Standort entwickelt werden.
Der Gebäudekomplex an der Hochstraße, der sich bis auf die Rückseite zur Schützenstraße erstreckt, hat nach Auskunft von Markus Böcker nichts an Attraktivität verloren. „Ich erhalte konkrete Mietanfragen auf Flächen, die aktuell vermietet sind“, sagt der Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft Imveca.