Bottrop.. Städtische Baugesellschaft will 52 Sozialwohnungen an der Robert-Brenner-Straße bauen. Aktuell gibt es Probleme mit illegaler Müllentsorgung.
Wahre Müllberge türmen sich vor einer leerstehenden Häuserzeile an der Robert-Brenner-Straße auf. Möbel, Türen, Fahrradreifen und jede Menge weiterer Unrat stapeln sich vor den Häusern. Die gehören der städtischen Gesellschaft für Bauen und Wohnen in Bottrop (GBB). Für den Müll gilt das nicht. Der wird illegal vor den leerstehenden Häusern abgekippt.
„Ganze Lkw-Ladungen werden hier angekarrt“, klagt GBB-Geschäftsführer Stephan Patz. Dass das Gelände eingezäunt und inzwischen auch mit Ketten gesichert ist – die illegalen Müllentsorger stört das nicht. Die Ketten, so Patz, würden einfach aufgeknackt.
Die Siedlung liegt abgelegen am Ende der Robert-Brenner-Straße. Ein Großteil der Häuser steht leer, einzige Ausnahme ist ein Riegel, der aktuell noch von Flüchtlingen bewohnt wird. Es fehle die soziale Kontrolle, sagt Patz. Die Folge: Die GBB habe bereits „viele 1000 Euro“ ausgegeben, um den Müll abräumen zu lassen. Das werde man auch jetzt tun. „Außerdem werden wir Anzeige erstatten.“
Bleibt die Frage, wie es mit der Siedlung in der Boy weitergeht. Die GBB will die Häuserzeilen abreißen. Und damit, so Patz, werde man noch in diesem Jahr beginnen. Der Mietvertrag mit der Stadt für die Flüchtlingsunterbringung endet zum 31. Dezember. Schon im ersten Quartal 2017 will die GBB dann mit dem Bau eines neuen Quartiers beginnen. 52 öffentlich geförderte Wohnungen werden dort entstehen. Das bedeutet, sie kommen Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein zugute. Fünf Mehrfamilienhäuser sowie zwölf Reihenhäuser will die GBB errichten.
Die angrenzende Bahnlinie hat die Planer vor besondere Herausforderungen gestellt. Zusätzlich zu dem bestehenden Lärmschutz der Bahn sollen Garagenzeilen als Puffer dienen. Hinzu kommen Schallschutzverglasung und eine spezielle Lüftungsanlage.
Nebenkosten gering halten
Was den energetischen Standard angeht, seien die Überlegungen noch nicht abgeschlossen, sagt Patz. Nur soviel: Es werde ein guter Standard. Allerdings wird die GBB nicht erneut ein Plus-Energie-Haus errichten. Wie berichtet hatte die Baugesellschaft am Südring ein entsprechendes Modell für den sozialen Wohnungsbau realisiert – auch als Leuchtturm für das Klimaschutzprojekt Innovation City. Zumindest Erfahrungen aus dem Projekt werden in das neue Quartier im Bottroper Süden mit einfließen. „Denn wir wollen die Nebenkosten möglichst gering halten“, sagt Patz. Aus Kostengründen hat sich die GBB entschieden, auf Keller zu verzichten. Stattdessen sind Kellerersatz- und Waschräume auf den Etagen geplant.
Zur Planung der Siedlung hat die GBB einen Wettbewerb ins Leben gerufen. Drei Architekturbüros waren eingeladen, sich zu beteiligen. Der Siegerentwurf stammt vom Kirchhellener Büro Ryvola. Dessen Entwurf wahre „die Balance zwischen einer guten Ausnutzung des Grundstücks und einem lebenswerten Wohnumfeld mit entsprechenden Freiräumen“, heißt es seitens der GBB. Bleibt zu hoffen, dass spätestens dann auch die illegalen Entsorger wegbleiben.