Bottrop. Lehrerin hat Spaß beim Tanzen mit Kindern. Ihre Schützlinge werden beweglicher und legen relativ schnell ihre Schüchternheit ab.


Spiel und Spaß, Mitsingen, Lachen und vor allem Mitmachen - all das steht im Mittelpunkt, wenn sich die Kleinsten im Tanzstudio Jörgens tummeln. Da wo sich sonst Paare in Walzer, Cha Cha, Rumba oder Discofox üben, hüpfen sie zu fröhlicher Kinder- oder Popmusik aus den Charts über das Parkett.

„Es geht bei den Jüngsten nicht um Leistung, sondern darum, dass sie Spaß an Musik und Bewegung haben“, erklärt Tanzlehrerin Kirsten Jörgens. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ralf führt sie das Tanzstudio an der Hochstraße 17.

Regelmäßig aufs Parkett

Der Spaß am Tanzen wurde Kirsten Jörgens sozusagen in die Wiege gelegt: Jazzdance war schon die Leidenschaft ihrer Mutter und wurde schließlich auch die ihre. „Ich tanze etwa seit meinem zehnten Lebensjahr“, erinnert sich die 43jährige Tanzlehrerin. Gemeinsam mit Freunden und ihrem späteren Ehemann Ralf, den sie in der Schule kennengelernt hatte, ging es regelmäßig aufs Parkett. Bereits während ihres Lehramtstudiums an der Universität Duisburg-Essen unterrichtete die Bottroperin in ihrer Freizeit in Kindertanzkursen.

„Es macht so viel Spaß mit Kindern zu arbeiten“, meint Kirsten Jörgens. Das Schönste für sie sei, zu sehen, wie sich die Kinder durch das Tanzen weiterentwickeln. „Es kommen immer mehr Kinder mit motorischen Schwierigkeiten“, sagt die Tanzlehrerin und erläutert, dass Rückwärtslaufen, Schnelligkeit und Koodination für manche durchaus ein Problem sei. „Aber es ist toll zu sehen, wie die Kinder nach wenigen Monaten viel beweglicher sind.“ Und manche vormals schüchternen Kinder seien bald viel lockerer und aufgeschlossener.

Als ihr Ehemann Ralf sich entschloss, das Tanzen zum Beruf zu machen, absolvierte auch Kirsten Jörgens neben dem Lehramtstudium etliche Fortbildungen zur Kindertanzlehrerin. 1999 machten sich die beiden dann mit ihrem Tanzstudio auf der Hochstraße selbstständig.

Das Ehepaar bietet seither Tanzkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. „Vereinzelt haben wir inzwischen schon die zweite Generation in unseren Kursen“, erzählt Kirsten Jörgens, die hauptberuflich als Lehrerin in einer Grundschule arbeitet.

Auch für Jungs cool

Mütter, die früher selbst im Tanzstudio an der Hochstraße getanzt haben, kommen nun mit ihren Töchtern wieder dorthin. Überhaupt seien es vor allem die Mädchen, die tanzen wollen. „Es zieht sich durch alle Alterklassen, dass es Jungs seltener aufs Parkett zieht“, meint die Lehrerin. Aber die wenigen Jungs, die in den Kursen sind, seien begeistert dabei. „Tanzen ist schließlich auch für Jungs cool!“, stellt Kirsten Jörgens lachend fest.

In der Freizeit bleibt Musik mal aus

Schon Dreijährige machen in den zahlreichen Kindertanzkursen mit. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Stehen zu Anfang Spiel und Spaß im Vordergrund, so wagen sich die Fünf- bis Achtjährigen bereits an kleine Choreographien zu Musik aus den Hitparaden. Momentan ist besonders „Atemlos“ von Schlagerstar Helene Fischer beliebt.

„Die Choreos entwickle ich selbst“, erklärt Kirsten Jörgens. „Dabei schaue ich natürlich immer, dass die Kinder das auch umsetzen können. Nach spätestens sechs bis acht Wochen tanzt es sich zumeist perfekt.“ Mitunter zeigen die Kinder ihr Können auch auf der Bühne - beispielsweise bei Stadtfest, Weihnachtsmarkt, Nikolaus- oder Sommerfest.

Nur im Unterricht

„Die Aufregung ist dann natürlich groß, aber alle sind begeistert dabei und freuen sich wenn Eltern, Tanten und Großeltern zugucken. Natürlich arbeiten Kirsten und Ralf Jörgens immer dann, wenn andere Freizeit haben. „Daran gewöhnt man sich, aber mitunter geht einer allein zu Festen bei Familie oder Freunden“, meint Kirsten Jörgens. Selbst tanzen sie und ihr Mann kaum noch - außer im Unterricht. „Es macht Spaß, Anderen das Tanzen beizubringen. Aber in meiner Freizeit mache ich die Musik auch gern mal aus und lese ein Buch.“